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Forenübersicht » Pfadfinder - Forum » Bundes- und Stammesführung » Autonomie der Jugend – oder wie entwickelt sich heute eine Gruppierung weiter!

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7 Beiträge in diesem Thema (offen) Seiten (1): (1)
Autor
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HathiCP ist offline HathiCP  
Autonomie der Jugend – oder wie entwickelt sich heute eine Gruppierung weiter!
Moderator
3846 Beiträge
Ich würde gerne mal einen Text hier zur Diskussion stellen. Da ich in keinem Bund mehr bin will ich ihn auch in keiner Bundeszeitung veröffentlichen, deshalb stelle ich ihn mal hier rein:

Zitat

In vielen Köpfen scheint sich der Gedanke verfestigt zu haben, dass die Mitarbeit von Erwachsenen in Pfadfindergruppen die Autonomie der Jugendlichen stört. Auch das ideologische Paradigma „Jugend führt Jugend“ gehört in diese Kategorie.

Sicher hatten diese Ansichten ihre Berechtigung in den 30er Jahren, sowie in der Zeit nach dem zweiten Weltkrieg bis vielleicht Mitte der 60er Jahre. Jugendliche schlossen sich zusammen und wollten Gruppen bilden, Abenteuer erleben und ihre Freiheit fernab der Erwachsenen genießen. Dies war zu der damaligen Zweit bestimmt angebracht und auch nachvollziehbar.
Aber wie sieht das heute aus? Schon lange habe ich keine Gruppe mehr erlebt, die sich aus dem Wunsch von Jugendlichen heraus gegründet hat. Die Freizeit der Jugendlichen ist überbordet mit Computer, Freizeitelektronik und professionellen oder quasiprofessionellen Angeboten. Als Jugendlicher braucht man nichts mehr selbst zu machen, selbst zu organisieren und selbst durchzuführen. Man kann immer auf Angebote zurückgreifen ohne Verantwortung zu übernehmen oder Organisationseinsatz bringen zu müssen. Ganz abgesehen von einem längerfristigeren Einsatz für eine Sache, der heute meist nicht mehr gefordert ist. Schule mit G8 und immer intensiveren Leistungsansprüchen lässt die Zeit die Jugendlichen zum Entwickeln und Erfahrungen machen hatten immer mehr zusammenschrumpfen.

Wie viele Gruppen wurden durch Erwachsene gegründet und wie viele durch Jugendliche?
Sicher werdet ihr wie ich zum Schluss kommen, dass die durch Erwachsene gegründete oder massiv durch Erwachsene unterstützte Gruppe bei weitem überwiegen. International im Pfadfindertum sowieso, jedoch auch immer mehr in Deutschland. Erstaunlich dabei ist, dass viele dieser Erwachsenen, die Gruppen gründen, jenseits der 40 Jahre sind. Studenten und junge Erwachsene halten sich dabei gerne im Hintergrund. Ausnahmen mag es geben, aber eben nicht sehr viele. Die Gründe dazu mögen vielfältig sein, sei es Überforderung, sei es dass man vermutet seinen eigenen früheren Ansprüchen nicht mehr genügend erfüllen zu können, oder sei es dass man vorerst mit diesem jugendlichen Abschnitt des Lebens abgeschlossen hat und sich nun in anderer Weise orientiert. Fakt ist, dass viele zum Studieren weg ziehen, aber dann auch an ihren Studienorten keine Pfadfinderarbeit mehr aufnehmen, ganz zu schweigen von Gruppen zu gründen.

Der sogenannte Eventtourismus und die Besuchszahlen auf Großlagern, Singewettstreiten oder Treffen zeigt aber auch, dass man gerne punktuell gerne an die alten Zeiten anschließt, jedoch möglichst ohne Verpflichtungen zu übernehmen.

Was bedeutet diese Erkenntnis für eine Gruppierung oder ein Bund? Eine positive Entwicklung scheint sich nur noch zu ergeben, wenn man den heutigen Gegebenheiten Rechnung trägt. Die Erkenntnis muss sich durchsetzten, dass die heute noch wachsenden Gemeinschaften sehr viel von Erwachsenen getragen wird und dass ein gewisser Grad von Professionalität auch in Pfadfinderbünden durchsetzen muss, um auf dem Markt der Angebote bestehen zu wollen. Das gilt für die örtliche, für die regionale und für die bundesweite Organisation mit zunehmender Intensität.

Eine Einschränkung möchte ich jedoch machen. Auf örtlicher Ebene müssen sich die agierenden Erwachsenen darauf einstellen, dass der amerikanische Grundsatz gelten muss „Never do a Job a boy/girl can do!“ (Erfülle nie eine Aufgabe die auch ein Jugendlicher erfüllen kann) und ein Gruppenleiter einer Sippe sollte eigentlich immer ein Jugendlicher sein. Dies schulden wir dem Anspruch der Pfadfinderarbeit auch Jugendlichen die Möglichkeit zu geben, Führungsverhalten zu trainieren. Dies muss sich jedoch im Rahmen eines Stammes bewegen, in dem die Stammesführer die notwendige Qualifikation (Stammesführerkurs) haben und das notwendige Alter um die Verantwortung vor den Eltern und dem Gesetz übernehmen zu können (mind. >18 Jahre).

Für eine Gruppierung bedeutet da, dass es die erforderlichen Anzahl an Weiterbildungskurse bereitstellen muss, um Jedem der ein Amt anstrebt die Möglichkeit zu geben einen entsprechenden Kurs und die entsprechende Ausbildung und Rüstzeug erhalten zu können um in seinem späteren Amt positiv und ohne Überforderung bestehen zu können. Gleichzeitig muss aber auch von der Gruppierung massiv eingefordert werden, dass jeder der ein Amt übernimmt auch den entsprechenden Reife- und Ausbildungsgrad erreicht hat. Die gebietet schon die Tatsache, dass nur so ein gewisser Qualitätsstandard in der Breite gewährleistet wird und die nötige Reife und Verantwortungsbewusstsein gegenüber den Kindern und Eltern vorhanden ist. Das oftmals erlebte, dass jemand ein Amt bekommt weil sonst niemand da ist, kann vermieden werden wenn langfristig geplant und ausgebildet wird.

Für erwachsene Gruppengründer muss entsprechendes Material bereit stehen um die Gründung zu unterstützen um ein gesundes Wachstum zu gewährleisten. Auch muss in Stammesführerkursen unterschieden werden nach jungen Erwachsenen und älteren Neu- oder Wiedereinsteigern um nicht auf der einen Seite eine Überforderung und auf der anderen Seite eine Unterforderung zu produzieren.

Sinnvoll halte ich persönlich auch das amerikanische System der jugendlichen Patrolleaders (PL-Sippenführer) die unter der Leitung eines jugendlichen Senior Patrolleaders (SPL) stehen. Der erwachsene Troopleader (Stammesführer) hat dann nur noch die Aufgabe den SPL anzuleiten und gegebenenfalls hinter den Kulissen zu loben, zu ermutigen, zu fördern, weiterzubilden oder im Notfall zu korrigieren. Der Jugendliche kann so Führungsverhalten trainieren, wird aber dennoch positiv beeinflusst und erhält eine qualifizierte Rückmeldung seiner Aktionen. Diese Art ist in Deutschland sehr wenig verbreitet, jedoch ist sie meiner Meinung nach ein Beispiel wie Pfadfinderarbeit in der Zukunft funktionieren kann, dies wäre es wert, intensiv und ohne Scheuklappen diskutiert zu werden.

Selbstverständlich müssen sich die Erwachsenen von der Vorstellung lösen, möglichst alles optimal und allumfassend zu organisieren. Begleiten ist hier das Zauberwort! Eine positive Begleitung und Unterstützung, wenn Vorstellungen Jugendlicher verwirklicht werden sollen, ist der optimale Weg, Jugendliche in ihrer Entfaltung nicht einzuschränken, ohne die Verantwortung aus dem Auge zu lassen.

Am fruchtbarsten ist ein gutes Zusammenspiel der Kräfte ohne jugendideologischer Ansichten vergangener Tage, ohne vermeintlichen Vergangenheitssentimentalität der Erwachsenen und ohne den allumfassende Anspruch von Erwachsenen alles bis zum letzten Punkt komplett durchgeplant zu haben.

Erwähnen möchte ich noch, dass ich auch öfters diese „Jugend führt Jugend“, „Jugend darf nicht eingeschränkt werden“ Argumente in allen Ebenen vor allem auch von Erwachsenen gehört habe die sich aus vermeintlichem Zeitmangel (Zeit haben, ist eine Frage von Prioritäten, da jeder Mensch 24 Stunden am Tag davon hat...egal welchen Familienstande er hat oder welchen Beruf er ausübt) gerne aus der Verantwortung zurück ziehen und anderen die Arbeit überlassen wollen ohne sich selbst aus der Einflussnahme heraus zu nehmen. Selten wird dies in dieser Deutlichkeit ausgesprochen, aber ich finde es ist an der Zeit diese klar auszusprechen.









Mir roichts, dass i woiß, dass i kennt, wenn i wed!
Beitrag vom 24.08.2013 - 11:28
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Storch ist offline Storch  
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In der Analyse gebe ich dir weitgehend Recht - es gibt kaum Gründungen von Gruppen durch Jugendliche und ebenso selten durch "jüngere Erwachsene". Die Gründe dafür sind vielschichtig und zumeist in gesellschaftlichen Umständen zu suchen, die du ja auch beschreibst.

Die Folgerung kann ich jedoch - zumindest für meine sehr subjektive Vorstellung von Pfadfinderarbeit - nicht teilen, so dass ich zumindest für meinen Bund eine solche Fokussierung auf Erwachsenen-Gründungen ausschließen möchte. Wenn in anderen Gruppen verstärkt auf ältere Semester gesetzt wird und dadurch insgesamt mehr Kindern eine Möglichkeit geboten wird, Pfadfinder zu sein, finde ich das zwar gut, aber der qualitative Anspruch, den ich an die Arbeit habe, ließe sich damit vermutlich nicht erfüllen. Und das würde sich bei einer steigenden Anzahl solcher Gruppen auf die Gesamtheit eines Bundes auswirken und dessen Bundeskultur verändern.

Meine Beobachtung ist nämlich, dass wir Erwachsenen dazu neigen (ich nehme mich da selbst gar nicht aus) eben nicht, wie du schreibst, in der Lage zu sein, "nur zu begleiten". Stattdessen wird eine der Vergangenheit verhaftete Idee gelebt, die zumeist kaum über die Jungpfadfinderstufe hinaus Begeisterung wecken kann. Positive Ausnahmen gibt es sicher immer wieder, aber sie bleiben doch Ausnahmen. Festzustellen ist, dass meistens die Gruppengründungen durch Erwachsene eher klein bleiben und nur einen begrenzten Zeitraum (so lange sich der Erwachsene engagieren kann und will) existieren. Ein stabiler Stamm aller Altersstufen erwächst daraus nicht.

Bei gut funktionierenden, gewachsenen Stämmen (die natürlich oft auch erwachsene Mitglieder haben, die immer wieder mal willkommen sind und natürlich auch gerne mal mit anpacken), sieht das aber anders aus: Da gelingt es fast immer genügend jugendlichen Nachwuchs zu haben. Der stellt sich nämlich von selbst ein, wenn "die Pfadfinder" als etwas Cooles wahrgenommen werden und sich dort ganze Freundeskreise sozialisieren. Hier entsteht eine wirkliche Bindung, die eben darauf beruht, dass es sich nicht um eine (wie bei allen halbkomerziellen Angeboten) von Erwachsenen gemachte Jugendarbeit handelt, sondern diese tatsächlich von Jugendlichen / jungen Erwachsenen selbst verantwortet wird. Die machen letztlich inhaltlich gar nicht vieles anders als es möglicherweise Erwachsene täten, aber sie machen es wohl in einer für die Zielgruppe verbindlicheren Art und Weise.

Und das funktioniert: Ich glaube es gibt keinen anderen Pfadfinderbund mit solch starken Wachstumszahlen (vielleicht mal von den evangelikalen abgesehen) wie den Pfadfinderinnen und Pfadfinderbund Nord, der ja bekanntlich sehr rigoros mit Älteren verfährt (sicherlich auch nicht mein Konzept). Auch in den Stämmen meines Bundes funktioniert dies in aller Regel gut.

Das Grundproblem scheint mir daher ein anderes zu sein: Dort, wo es keine Jugendlichen / junge Erwachsene gibt, weil sie den Ort verlassen, gehen Gruppen ein, ein Problem des ländlichen Raumes. Nun hat der Pfadfinderbund Nord das Glück in einer Großstadt ansässig zu sein, die meisten Stämme meines Bundes sind ebenfalls meistens in direkter Nähe einer Universitätsstadt. Dort, wo man nicht in dieser glücklichen Lage ist, würde es also allenfalls sinnvoll sein, das von dir beschriebene Konzept umzusetzen (passiert ja auch schon). Ich gebe jedem Recht, der sagt, besser Rentner als Stammesführer als gar keinen Stamm mehr vor Ort. Trotzdem glaube ich nicht, dass ich langfristig in einem Bund, der in der Führungsebene Ü50-dominiert ist, Mitglied sein möchte. Ich mag mir ein solches Bundesthing gar nicht vorstellen.

Ein solcher Bund ist sicher nichts Schlechtes, aber etwas anderes. Die KJG ist auch nichts Schlechtes, aber eben auch etwas anderes als Pfadfinderarbeit, deren besonderer Reiz (im Unterschied zu eben fast allen anderen Jugendvereinen, zumindest so wie ich sie kennenlernen durfte, auf jugendliche Selbstverantwortung setzte.

Noch mal: Ich habe nichts gegen Ältere als Stammesführer, ich bewundere sie sogar, für den unermüdlichen Einsatz. Aber ich stelle bislang fest, dass eine andere Form der Arbeit, der Zusammengehörigkeit im Stamm und eine ganz andere Kultur Einzug hält. Deshalb würde ich an der bisherigen Praxis, wie ich sie in meinem Bund erlebe, nichts ändern wollen: Nur dort, wo es gar nicht anders geht, kommen Erwachsene in der Gruppenleitung zum Zuge. Der Nachteil ist natürlich, dass wir kaum wachsen und wenig Neugründungen haben: Aber ich bin auch mit dem Staus quo zufrieden und solche Gruppen mögen dann halt andere aufmachen. Oftmals stellen sie sich ohnehin nur als Strohfeuer heraus, weil es eben auch unter Erwachsenen, die Gruppen gründen (das ist ja ohnehin nur ein bestimmter Teil unserer Älteren), leider mindestens ebensoviele Wichtigtuer wie wirklich Talentierte gibt, denen es gelingt, zur Selbstverantwortung anzuleiten und vermeintliche "Macht" auch zu teilen oder sogar wieder abzugeben und denen im Übrigen auch nciht gelingen wird, Jüngere im Ort zu halten...


Edit: Rechtschreibung



Dieser Beitrag wurde 2 mal editiert, zuletzt von Storch am 24.08.2013 - 12:16.
Beitrag vom 24.08.2013 - 12:08
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jergen ist offline jergen  
1650 Beiträge
Ohne das hier gründlich studiert zu haben, will ich nur darauf hinweisen, dass Hathis Ausgangsthese, bis etwa 1960 seien die (Pfadfinder)-Bünde der Maxime "Jugend führt Jugend" gefolgt, mindestens teilweise falsch ist. In allen mir bekannten Jungen- und Mädchenbünden waren die maßgebliche Führer auf regionaler und überregionaler Ebene Erwachsene - selbst für tusk, der von Vertretern dieser Maxime immer wieder angeführt wird, war 1929 bei der Gründung von dj.1.11 22 Jahre alt. Und was die unteren Ebenen (Stamm, Gau etc.) angeht, so waren auch dort die Führer in der Regel zwischen 18 und 25, also auch in keiner anderen Altersklasse als heute in meinem Umfeld.
Einen wesentlichen Unterschied sehe ich darin, dass die Vorgaben der einzelnen Bünde in Form von bspw. Probenordnungen, Bundesordnungen oder auch Anweisungen wesentlich enger als heute waren und ihre Einhaltung auch strenger geprüft wurde. Stammesführer etc hatten also weniger Freiheiten als heute und deutlich klarere Vorgaben, was unter guter Pfadfinderarbeit verstanden wurde.

Und eine zweite kurze Anmerkung sei erlaubt:
Ich glaube, dass heute kaum ein Bund eine "Vision" hat, die über die eigenen Mitglieder hinausgeht. Man ist sich selbst genug und versucht dort die eigene Arbeit zu organisieren, ist aber zu Aufbrüchen nicht in der Lage. Unter den mir bekannten Bünden denkt eigentlich kaum einer über die nächste, maximal übernächste Großveranstaltung hinaus.

EDIT: RS


Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert, zuletzt von jergen am 24.08.2013 - 13:39.
Beitrag vom 24.08.2013 - 13:29
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HCW ist offline HCW  
RE:
448 Beiträge
HCW`s alternatives Ego
Zitat
Original geschrieben von jergen

Und eine zweite kurze Anmerkung sei erlaubt:
Ich glaube, dass heute kaum ein Bund eine "Vision" hat, die über die eigenen Mitglieder hinausgeht. Man ist sich selbst genug und versucht dort die eigene Arbeit zu organisieren, ist aber zu Aufbrüchen nicht in der Lage. Unter den mir bekannten Bünden denkt eigentlich kaum einer über die nächste, maximal übernächste Großveranstaltung hinaus.




Was ist Dein Verständnis einer Vision, die über die eigenen Mitglieder hinaus geht und was hat das mit Hathis Einlassungen über Erwachsene zu tun?

Ich stehe gerade auf dem Schlauch...
Beitrag vom 25.08.2013 - 20:40
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jergen ist offline jergen  
RE: RE:
1650 Beiträge
Zitat
Original geschrieben von HCW

Zitat
Original geschrieben von jergen

Und eine zweite kurze Anmerkung sei erlaubt:
Ich glaube, dass heute kaum ein Bund eine "Vision" hat, die über die eigenen Mitglieder hinausgeht. Man ist sich selbst genug und versucht dort die eigene Arbeit zu organisieren, ist aber zu Aufbrüchen nicht in der Lage. Unter den mir bekannten Bünden denkt eigentlich kaum einer über die nächste, maximal übernächste Großveranstaltung hinaus.




Was ist Dein Verständnis einer Vision, die über die eigenen Mitglieder hinaus geht und was hat das mit Hathis Einlassungen über Erwachsene zu tun?

Ich stehe gerade auf dem Schlauch...


Nun ja, Hathi schreibt zwar primär über Erwachsene und ihre Stellung innerhalb von Pfadfinderbünden - aber eigentlich stellt er die Frage nach der "Organisationsentwicklung". Und die kann man - für jeden Bund einzeln - nur dann beantworten, wenn klar ist, was die übergeordneten Ziele der jeweiligen Organisation sind.

Zwar hat sich nahezu jeder Bund einen Auftrag gegeben - im VCP ist das "Aufgabe und Ziel" -, aber nur selten wird aus diesem Auftrag eine "Vision" des Bundes abgeleitet, die ihn ihn zehn oder fünfzehn Jahren beschreibt. Was heißt es eigentlich, wenn ein Bund seinen selbstgegebenen Auftrag konsequent umsetzt? Wo finde ich bspw. im VCP eine Aussage dazu?

Erst wenn die Vision klar ist, kann ein Bund über die Umsetzung nachdenken, kann er sich fragen, welches der beste Weg ist und was die Mittel sind, um die Ziele zu erreichen. Und da sind wir wieder bei der Frage, die Hathi aufwirft.

Er fragt nämlich, wie sich ein Bund weiterentwickeln kann, wie er am Besten seinem Auftrag gerecht werden kann. Wenn ich Hathis Beitrag richtig interpretiere, gehört für ihn dazu, dass möglichst viele Kindern und Jugendlichen zur Pfadfinderbewegung kommen können. Dafür braucht es viele Stämme - und neue Stämme gibt es nur, wenn man auch Gründungen durch Erwachsene zulässt und sogar dazu ermutigt.

Natürlich wird Hathis Beitrag stark von seinen Erfahrungen in der CPD beeinflusst. Aber ich als eher externer Beobachter sehe das sehr ähnlich: Es gibt dort eine Ideologisierung der Jugendlichkeit, was ich gerade in einem Lebensbund sehr kritisch sehe. Vieles aber ist auf andere Bünde und Verbände übertragbar; so hat zB der VCP bis heute keine bundesweite Strategie entwickelt, wie er mit externen Wünschen nach Stammesgründungen umgeht; da halte ich seine Gedanken für erfrischend.



Beitrag vom 26.08.2013 - 08:53
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HathiCP ist offline HathiCP  
Moderator
3846 Beiträge
Das mit der Vision sehe ich wie Jergen, möchte allerdings noch nicht auf die Erwiederungen antworten, da ich hoffe, dass noch der Eine oder andere Einwand/Zuspruch/eingene Beobachtung kommt.




Mir roichts, dass i woiß, dass i kennt, wenn i wed!


Dieser Beitrag wurde 2 mal editiert, zuletzt von HathiCP am 26.08.2013 - 10:13.
Beitrag vom 26.08.2013 - 10:08
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derralf ist offline derralf  
795 Beiträge
derralf`s alternatives Ego
Ja - ich glaube das reine "Jugend führt Jugend" ist sehr selten.
Auch wenn ich mir die Geschichte unseres Stammes anschaue - da gab es in der Nachkriegszeit eine ev. Jugendgruppe, die von irgendeinem älteren Jugendlichen unter Anleitung des Pastors geleitet wurde und irgendwann tauchte ein 30jähriger Kreuzpfadfinder auf der in der Nähe wohnte und begeisterte die Jungs für die Pfadfinderei. Und auch wenn viele Aktionen in den Sippen "allein" (von älteren Jugendlichen) gemacht wurden - dieser Kreuzpfadfinder war doch immer irgendwo im Hintergrund und immer in der Nähe.
Das erstaunliche Wachstum des Stammes brach dann ab als er 1962 überraschend starb - und in der Geschichte des Stammes war es immer so das es aktive Erwachsene gab die die Dinge in Gang hielten, die dann irgendwann gegangen sind (aus verschiedenen Gründen) und erstmal ein "Tief" kam.
Ich halte es also auch für sinnvoll wenn ein Stammesführer oder auch Truppführer ein Erwachsener ist - und für gut wenn man für die Sippenführungen Jugendliche findet. Letzteres ist leider bei uns in den letzten Jahren nicht einfacher geworden.



Das Beste am Norden
Beitrag vom 07.09.2013 - 21:56
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