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Literatur über das Thema Fahrtennamen |
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Hallo,
vor längerer Zeit verfasste ich spontan als mein Erstlingswerk in der Wikipedia den Artikel "Fahrtenname" - gerade noch früh genug, um trotz fehlender Einzelnachweise und ohne Literatur nicht gleich in der Löschhölle zu landen. Seitdem schwirrt das Thema in meinem Hinterkopf herum, aber ich denke immer noch, dass ich bisher nie einen Text zu dem Thema gelesen habe, der das Thema etwas hintergründiger und umfassender behandelt. Daher nun meine Frage an Euch:
Kennt Ihr Literatur über Fahrtennamen? Aufsätze? Irgendwas zur Herkunft oder zu der Verwendung in unterschiedlichen Bünden? Es wäre schön, wenn es möglich wäre, den Artikel noch zu verbessern. Er befindet sich übrigens hier:
http://de.wikipedia.org/wiki/Fahrtenname
Horridoh!
Uta
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Beitrag vom 07.06.2012 - 19:46 |
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Leider habe ich die alten Bücher von tejo (Walter Scherf) nicht mehr. Ich meine mich zu erinnern, dass in einem seiner Bücher (Großfahrt, Die Heimrunde, In Tipi, Zelt und Kohte; event. auch: Das große Lagerbuch) ein Abschnitt über Fahrtennamen stand. Der würde ggfs. vermutlich als Wikipedia-gerechte Quelle/Literatur gelten. Mac
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Beitrag vom 08.06.2012 - 12:29 |
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Und B.P. macht irgendwo eine Anmerkung, sinngemäß des Inhalts, dass "der Junge" mit seinem scout name auch in eine andere Existenz schlüpft, und dadurch von seinen Alltagsbeschwernissen frei ist. Ich weiß aber weder den Wortlaut, noch wo das genau steht.
Gut Pfad, mike
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Beitrag vom 08.06.2012 - 12:41 |
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Hm, das sind immerhin schon Hinweise. Wenn vielleicht irgendjemand weiß, wo es genau steht, hätte man zumindest einen Anfang. Fahrtennamen sind so eine schöne Selbstverständlichkeit, dass ich das Gefühkl habe, dass es dazu keine umfangreicheren Veröffentlichungen geben wird. Wenn aber jemand etwas hat - gerne auch nur über einen einzelnen Bund, dann immer her damit!
Horridoh!
Uta
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Beitrag vom 08.06.2012 - 13:36 |
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Moderator 743 Beiträge
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Sinn und Zweck der Pfadinamen (PBS): http://www5.scout.ch/de/das-ist-pfadi/traditionen/pfadinamen
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Beitrag vom 08.06.2012 - 15:48 |
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Ziemlich genau so, wie es da beschrieben ist, pflegen wir es zu handhaben:
Im Einelnen:
- Der Pfadiname ist kein Spitzname; er hat insbesondere keinen Mobbing-Charakter und dient auch nicht dazu, unliebsame Eigenschaften hervorzuheben.
- Er soll besondere, positive oder herausragende Eigenschaften benennen, aber darf auch Entwicklungspotential aufzeigen.
- Er wird verliehen, und zwar mit dem ersten Halstuch nach der Wölflingsstufe. D. h. meist mit dem Jungpfadihalstuch, bei Seiteneinsteigern auch mit dem R/R-Halstuch o. ä.
- Wölflinge tragen keinen Fahrtennamen. Pfadi sein soll für die Wölfis ein erstrebenswertes Ziel bleiben: "Wenn ich größer bin, werde ich auch Pfadi und bekomme einen besonderen Namen."
- Die Namenswahl treffen diejenigen Mitglieder der Gruppe, die schon einen Fahrtennamen haben.
- Der Namensträger wird vor der Verleihung ins Vertrauen gezogen und muss dem Namen zustimmen. Niemand muss einen Pfadinamen tragen, den er nicht mag.
- Bei der Verleihung gibt es eine Urkunde. Aber es gibt keinen Initiationsritus wie eine Ekel-Taufe mit Essensresten oder Ähnlichem. Das hätte nicht mit pfadfinderisch zu tun, sondern wäre nur bääh und prollig. Wo die halbe Welt hungert, sauen wir nicht mit Lebensmitteln rum.
Wichtig dabei: Fahrtennamen sind ein pädagogisches Mittel und kein Selbstzweck.
Gut Pfad, mike
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Beitrag vom 08.06.2012 - 18:38 |
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Entschuldige bitte, wenn ich an dieser Stelle bremse. Wenn Ihr das Thema im Allgemeinen diskutieren wollt, dann eröffnet dazu bitte einen eigenen Diskussionsfaden. Mir geht es im Augenblick darum, "Literatur" ausfindig zu machen, die ich für den erwähnten Wikipedia-Artikel als Beleg oder Literaturhinweis verwenden kann. Desgleichen Weblinks. Wenn sich jetzt hier eine seitenlange Diskussion entspinnt, finde ich die entsprechenden Hinweise vielleicht gar nicht wieder (ich kann immer nur ins Netz, wenn beide Kinder weg sind oder schlafen).
Nehmt es mir bitte nicht übel - ich habe gar nichts gegen eine allgemeine Diskussion bzw. würde sie durchaus gerne mitlesen.
Uta
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Beitrag vom 08.06.2012 - 19:20 |
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Moderator 743 Beiträge
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Hier noch ein paar Hinweise die dir weiterhelfen könnten:
Aus Kompass-Pfadizeitschrift für Leiterinnen, Leiter und Präses, Verband Katholischer Pfadi, 7/2010, S.14-15: http://www.vkp.ch/pling/download/Kompass_7-2010_se...e14-15. pdf
Der Kompass erscheint in der Deutschschweiz für Leiterinnen, Leiter und Präses (Kuraten) seit über 70 Jahren.
Pfadi Mittelrheintal-Der Pfadiname: http://www.pfimba.ch/abteilung/geschichte/traditionen.html
Schweizer Fernsehen: My Zambo 12.11.2010, http://www.videoportal.sf.tv/video?id=84b3e5f7-e31...08e4633 a71
Zitat 5.Pfadfindertraditionen:
[...] Wer neu eintritt, erhält einen Übernamen (etwa Bär, Zwirbel) - ein Brauch, der sich bei den Schweizer Pfadis in den Zwanzigerjahren eingebürgert hat und nicht in allen Ländern üblich ist. Mit dem Pfadinamen grenzt sich der Pfadi gegnüber seiner sozailen herkunft ab und wird teil der Pfadigemeinschaft. Auch Ehemalige begrüssen sich in der Regel mit dem Pfadinamen.
Verein Pfadiausstellung Zürich: Pfadi in Geschichte und Gegenwart- zusammengestellt für die Ausstellung "100 Jahre Pfadi in Zürich" im Stadhaus Zürich (April-August 2012): http://www.pfadiausstellung.ch/downloads/Lehrperso...ellung. pdf
S.6
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Dieser Beitrag wurde 3 mal editiert, zuletzt von phips am 08.06.2012 - 20:15.
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Beitrag vom 08.06.2012 - 19:48 |
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Zitat Original geschrieben von M. Hammer-Kruse
Und B.P. macht irgendwo eine Anmerkung, sinngemäß des Inhalts, dass "der Junge" mit seinem scout name auch in eine andere Existenz schlüpft, und dadurch von seinen Alltagsbeschwernissen frei ist. Ich weiß aber weder den Wortlaut, noch wo das genau steht.
Gut Pfad, mike |
Hm, die französische Wikipedia bringt ein Zitat, nach dem er nicht sonderlich viel davon gehalten zu haben scheint (wenn ich da nichts falsch deute:
« Je prétends qu'un garçon pour devenir un vrai scout, suivant l'idéal tracé par le chef, n'a nullement besoin de recevoir un nom. Il n'est pas indispensable qu'il s'appelle Tigre Bleu ou Loup Vert, ni qu'il porte une robe bigarré au lieu de la chemise scoute et des plumes dans les cheveux... Rêver que vous êtes un scout me paraît contenir plus d'idéal et de romanesque, plus de pensées pratiques de dévouement et de bonheur que de rêver que vous êtes Peau-Rouge. » Headquarters Gazett, novembre 1919.
aus:
http://fr.wikipedia.org/wiki/Totem_(scoutisme&...den-Powell
Das Interessante daran ist, dass er aber selbst einen Fahrtennamen getragen haben soll: Impeesa
Allerdings hat der wohl einen anderen Ursprung:
http://de.wikipedia.org/wiki/Robert_Baden-Powell#M...abele-Land
Weiß jemand, ob Baden-Powell diesen Namen überhaupt im Rahmen der Pfadfinderbewegung benutzt hat?
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Beitrag vom 09.06.2012 - 13:58 |
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In den neu erschienen Buch "wild und fromm" aus dem Spurbuchverlag, gibt es auf Seite 22 einen Exkurs über Fahrtennamen.
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Mir roichts, dass i woiß, dass i kennt, wenn i wed! |
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Beitrag vom 10.06.2012 - 10:51 |
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Hast Du das Buch und könntest mir einen Scan mit genauer Literatuangabe schicken?
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Beitrag vom 10.06.2012 - 12:11 |
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Ernest Thompson Seton und seine Woodcraft Bewegung, die auf Indianischen Brauchtum
aufgebaut ja ist, könnte vielleicht die Urquelle dafür sein. Den bei bei den Indianischen
Steppenvölkern war es üblich dem Jungen einen besonderen Namen zu verleihen,
wenn er in die Gemeinschaft der "Erwachsenen" aufgenommen wurde. Nur das der
dann auch mal nicht so toll dann war. Diese Form kenne ich auch so von einigen
Bündischen Pfadfinderbünden, die ich mal getroffen habe.
Ja mit der Wikipedia ist das schon sone Sache. Die Akzeptieren auch nur die Literatur,
welche in irgend welchen Registern registriert sind. Also Bücher die "Wild" erscheinen
und eben keine ISBN oder sonstige Nummer haben, werden von der Wikipedia genauso
wenig Akzeptiert wie Private Webseiten. Finde ich schade, den in Büchern steht ja
auch nicht immer die Wahrheit drinnen.
gut pfad Freddy
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Beitrag vom 12.06.2012 - 09:14 |
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Ach, ich denke mal, da muss man sich nicht gleich graue Haare wachsen lassen. was akzeptiert wird, hängt davon ab, was damit belegt werden soll. Dieses ist ein Randthema, zu dem es nicht viel "akzeptierte" Literatur gibt - wenn also jemand einen guten Text ohne ISBN weiß, dann immer her damit.
Fragen, die ich gerne beantworten würde, sind folgende:
- Seit wann sind Fahrtennamen üblich (frühe Nachweise)?
- Wo haben sie ihren Ursprung (in welchen Bünden)?
- Wie heißen sie (Fahrtenname, Totem usw.)?
- Welchen Sinn sollten sie haben?
Ich bilde mir ein, bei Berichten aus der frühen Wandervogelbewegung mehrfach Fahrtennamen, aber unter einer anderen Bezeichnung, begegnet zu sein, kann im Augenblick aber nichts dazu finden. Hat vielleicht jemand von Euch frühe Nachweise?
Hat zufällig jemand von Euch die Rowohlt-Biografie von Hans Fallada? Ich glaube darin wurde auch eine Fahrtenname erwähnt, ich kann nur mein Exemplar gerade nicht finden (seit wir umbauen, sind meine Bücher total durcheinander und z.T. noch eingepackt).
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Beitrag vom 12.06.2012 - 10:25 |
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Pfadfindernamen bei den Royal Rangers |
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Die Royal Rangers haben sich in ihrer Bundeszeitschrift "Horizont" ebenfalls mit dem Thema Pfadfindernamen auseinandergesetzt.
Horizont 2004/1 – Persönlichkeiten (...sgabe)
(http://royal-rangers.de > Download > Horizont > 2004/1 – Persönlichkeiten (25. Ausgabe) > S. 10f. )
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Beitrag vom 12.06.2012 - 10:44 |
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In Walter Scherfs Schwedenfahrt haben die Protagonisten alle Vogelnamen: Turdus - Schwarzamsel für den Schwätzer; Passer - Strassenspatz für den Unauffälligen; Bubo - Uhu für den Senior der Fahrt; Pica - Elster Träger zweifarbiger Halbschuhe; nur turi trägt seinen alten Fahrtennamen (woher auch immer).
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Wer stöbert - hat mehr vom Leben! |
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Beitrag vom 12.06.2012 - 13:58 |
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