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Wird Pfadfinden mehr Mädchensache? |
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Moin,
sagt mal, ist das nur bei uns im Stamm ein Phänomen, dass sich fast nur Mädchen fürs Mitmachen interessieren oder ist das ein allgemeiner Trend?
Wir eröffnen gerade eine neue Gruppe und bisher sind wieder nur Mädels auf der Liste und das, obwohl wir einen reinen Mädchenstamm in derselben Straße haben. Da müsste man doch meinen, dass wir dann mehr Jungs bekommen, weil die Mädchen ja mehr Auswahl in der Nähe haben.
Offensichtlich haben aber auch beide Stämme keine Nachwuchsprobleme, was neue Mädchen betrifft.
Gruppenleitermäßig ist das bei uns mit Frauen und Männern mittlerweile recht ausgeglichen. Daran kann es nicht liegen.
Ist das bei uns Zufall oder ist Pfadfinden bei Mädchen gerade beliebter?
Würd mich ja mal interessieren...
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"Wenn ich auch nur eine einzige düstere Kindheit erhellen konnte, bin ich zufrieden."
Astrid Lindgren |
Dieser Beitrag wurde 2 mal editiert, zuletzt von upsala am 10.02.2012 - 08:45.
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Beitrag vom 10.02.2012 - 08:45 |
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Die Statistik bestätigt deine Wahrnehmung bisher nicht. Im VCP sind etwa 40 % der Mitglieder weiblich, mit leicht steigender Tendenz. In der DPSG sind die Werte mW ähnlich.
Meine Beobachtung ist übrigens, dass nicht unbedingt der Anteil der Frauen steigt, wohl aber die Zahl von Frauen in Führungspositionen oberhalb der Sippeneben. Da hat sich in den letzten 25 Jahren viel getan, wobei auch bedacht werden muss, dass sich die Lebenssituation junger Männer in diesem Zeitraum stärker als bei den Frauen verändert hat (immer stärkere Verkürzung der Wehrdienstzeiten bis hin zur letztlichen Abschaffung).
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Beitrag vom 10.02.2012 - 08:54 |
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Das mit dem Mädelsüberschuss kann ich nur bestätigen.
2/3 unserer Mitglieder sind Mädchen.
In der Führungsebene sind es 4/5.
Und da wir ein "Minibund" sind wie upsala sagte, fühl ich mich verdammt einsam...
Als ich in den Stammesrat gekommen bin, war das Verhältnis genau umgekehrt.
Ich denke eine Ursache ist das Mädchen in der Altersstufe 15 - 16 belastbarer sind.
Was nach meiner Beobachtung mit dem Reifeunterschied der Jungen und Mädchen zu tun hat.
Das hat zur Folge das sich mehr Mädchen als Sippenleiter etc. betätigen.
Weibliche Sippenleiter wiederum sprechen Mädchen im Sippen und Meutenalter mehr an.
Ein Teufelskreis
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Alle haben gesagt das geht nicht, dann kam einer, der hat es nicht gewusst,
und hat's gemacht...! |
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Beitrag vom 10.02.2012 - 09:36 |
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Kann das an den Inhalten liegen? Vielleicht braucht man einfach mehr Abenteuer, um die Jungs vom Rechner wegzukriegen. Zum Fußballverein mit seinem recht strengen Programm gehen die Jungs ja nun auch gerne.
Wenn dann in den Meuten- und Sippenstunden nur Pizza gebacken und Quatsch gemacht wird, fehlt irgendwie das Besondere, das was Pfadfinder ausmacht.
Na ja, so war das jedenfalls bei meinen beiden großen. Die hatten sich unter Pfadfindern etwas anderes vorgestellt, als das, was in ihrem ersten Stamm gemacht wurde.
Zum Glück gab es Alternativen.
Gut Pfad,
naidin
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Die überbündische Singerunde Münster (bisher BdP, DPB, CPD, altBEP, DPSG, KPF, Malteser, VCP, Waldjugend) trifft sich in unregelmäßigen Abständen. Weitere Infos unter www.wirzeltenschwarz.de |
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Beitrag vom 10.02.2012 - 10:51 |
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Zitat Original geschrieben von naidin/pöpp
Kann das an den Inhalten liegen? Vielleicht braucht man einfach mehr Abenteuer, um die Jungs vom Rechner wegzukriegen. Zum Fußballverein mit seinem recht strengen Programm gehen die Jungs ja nun auch gerne.
Wenn dann in den Meuten- und Sippenstunden nur Pizza gebacken und Quatsch gemacht wird, fehlt irgendwie das Besondere, das was Pfadfinder ausmacht. |
In den Mädchengruppen mag dass so sein.
Aber wir haben / hatten ja Jungensippen in denen "mehr Abendteuer" geboten wird / wurde.
Das Problem ist das bei den meisten mit 15 - 16 schluss ist.
Sie übernehmen ungern Verantwortung in der Sippen oder Meutenarbeit.
Nun haben wir in den sogenannten "Problemstadtteilen" noch das Phänomen der Haupt und Realschüler.
Es gibt wenig Abiturienten und Studenten die bei uns Jugendarbeit machen.
D.h. die Jungs gehen früh ins Berufsleben. Oft in körperlich anstrengende Job's (Gas-Wasserinst o.ä.)
Sie kommen dadurch unregelmäßig von der Arbeit los, je nach Auftragslage.
Das macht sie auch "unberechenbarer" für die Sippenarbeit.
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Beitrag vom 10.02.2012 - 12:03 |
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Also aus der benachbarten DPSG ist zu uns mal ein Junge rübergekommen mit den Worten, dass sein Bedarf an Stuhlkreise für sein Leben lang gedeckt sei.
Insofern könnte dieses Aberteuer-Argument vllt. doch ziehen.
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-- Ostwestfalen - wo man mit dem lieben Gott zusammen ein Bier trinken gehn kann. Hier komm'wa wech. --
-- Graue Kluft am Leibe, Zelte so schwarz wie die Nacht, Freundschaft die süchtig macht, Abenteuer so bunt -- |
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Beitrag vom 10.02.2012 - 12:31 |
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Administrator 433 Beiträge
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Also in meinem noch recht jungen Stamm war es anfangs so das wir im Leitungsteam nur einen Kerl (mich) hatten und bei den Pfadis fast nur Jungs ... Es ist auch immer noch so, dass wenn wir neuen Sippen aufmachen die Jungensippen immer innerhalb eines Monats voll sind und es bei den Mädels eher langsam tröpfelt.
naidin/pöpp könnte recht haben, denn wir sind z.B. von März bis Oktober immer draußen in den Sippenstunden egal ob es regnet, stürmt oder die Sonne scheint.
Das war den meisten Mädels, die mal zum reinschnuppern da waren, zu "ungemütlich". Den Jungs war das eher egal bzw. sie fanden das super.
Mittlerweile ist das Geschlechterverhältnis ausgeglichen und die Mädels die bei uns geblieben sind, sind echt der Hammer .
Was das "Verantwortungsproblem" angeht, kann ich Tritons Beobachtung nicht bestätigen, meine Jungs reisen sich geradezu um Verantwortung und ich hab auch alle Schulsysteme vertreten.
Das einzige was mir auffällt ist, dass die Mädels strukturierter an die Gruppenarbeit rangehen aber das ist auch gerade alles.
Gruß
Olli
Zitat Also aus der benachbarten DPSG ist zu uns mal ein Junge rübergekommen mit den Worten, dass sein Bedarf an Stuhlkreise für sein Leben lang gedeckt sei.
Insofern könnte dieses Aberteuer-Argument vllt. doch ziehen.
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Jap das kann ich auch bestätigen, aber ich hab einen Jungen und 2 Mädels aus einem DPSG Stamm bekommen mit ähnlichen Argumenten.
Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert, zuletzt von rabe am 10.02.2012 - 12:35.
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Beitrag vom 10.02.2012 - 12:34 |
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2016 Beiträge
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Hm... also das mit dem zu wenig Abenteuer kann ich nicht sagen für uns. Wir machen so viele Lager und auch diverse Wanderfahrten inkl. Großfahrt. In den Sippenstunden steht von Pfaditechnik über Spielen bis Basteln oder Kochen alles querbeet auf dem Programm und wird bewusst abgewechselt. Demnächst haben wir auch ein extra Techniklager und einen "Survival-Tag", wo wir mal üben, wie das so ist, ohne alles auf Fahrt zu fahren.
Außerdem würde das ja noch nicht das vermehrte Interesse der Mädchen erklären. Die kennen ja die Gruppenstunden noch nicht...
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Astrid Lindgren |
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Beitrag vom 10.02.2012 - 12:45 |
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Wir haben damals festgestellt, dass sich das Geschlechterverhältnis je nach weiblicher oder männlicher Stammesführung ändert. Als es eine Stammesführerin gab, waren mehr Mädchen dabei und als es einen Stammesführer gab, mehr Jungen. Interessanterweise war es sogar fast ausgeglichen, als der Stamm sowohl einen Stammesführer als auch eine Stammesführerin hatte (wohl zufällig). Ich denke aber auch, dass die Art der Führung das entsprechend gleiche Geschlecht mehr anspricht und somit sich das andere Geschlecht weniger gut vertreten fühlt.
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Beitrag vom 10.02.2012 - 20:03 |
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Zuviel Stuhlkreise, zu viel Frauen in der Führung?
Wir sind zwei Männer in der Gruppenleitung und sind das ganze Jahr draussen (allerdings streiche ich bei dauerhaft unter -5° C die Segel).
Wir waren gleich von Anfang an 6 Mädchen und 2 Jungs. In der Zwischenzeit sind wir 5 Jungs und 14 Mädchen - demnächst dann 15 Mädchen. Die Anteile haben sich also auch durch das Wachstum kaum verändert.
Im RR Alter gelingt es mir zwar noch das ein oder andere Mädchen zu aktivieren - bei Jungs geht überhaupt gar nichts.
Bietet die Gemeinde eine Aktivität an, ist das Verhältnis noch extremer d.h. 100% Mädchen.
Meine These, die Rolle von Mädchen und Frauen wird sich radikal verändern.
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Beitrag vom 10.02.2012 - 20:33 |
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DerJo |
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Das Thema wird schon seit einiger Zeit, auch in den Medien,
diskutiert.
Die Mädchen wurden zu meiner aktiven Zeit noch massiv gefördert
um die Dominanz der Jungen zu relativieren.
Nun hat sich aber Gesellschaftlich einiges getan.
Die Scheidungsquote von ca 50 % und die Dominanz von weiblichen
Erziehern und Lehrern in den Jugendjahren hat zu einer Krise in der Entwicklung
von Jungen geführt. Es mangelt an männlichen Identifikationspersonen.
Dazu kommt, dass die natürlichen Charaktereigenschaften von Jungen auch noch sanktioniert werden.
Der Effekt ist, dass Jungen es heute unglaublich schwer haben ihren Platz in der Gesellschaft zu finden.
Man brauche ja nur mal zu schauen war noch auf dem HSW Auftritt.
Es ist einfach nur noch traurig wie da ganze Genartionen von Jungen dahin dämmern.
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Beitrag vom 11.02.2012 - 10:51 |
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rumpel123 |
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bei uns warens immer mehr jungs als mädels. jetzt haben wir geschlechtergetrennte Arbeit und die Mädels kommen, die jungs bleiben. für die Mädchen ist die Mädchensippe eine gute Sache, wie bringen Freundinnen mit. Das war früher nicht so. Und auch der eine Junge in der Mädchensippe bleibt vorerst in der Sippe und erträgt geduldig die Mädchenthemen Mal sehen wie lange, die Pubertät ruft bei den Mädels langsam...
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Beitrag vom 11.02.2012 - 20:02 |
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Zitat Original geschrieben von DerJo
Das Thema wird schon seit einiger Zeit, auch in den Medien,
diskutiert.
Die Mädchen wurden zu meiner aktiven Zeit noch massiv gefördert
um die Dominanz der Jungen zu relativieren.
Nun hat sich aber Gesellschaftlich einiges getan.
Die Scheidungsquote von ca 50 % und die Dominanz von weiblichen
Erziehern und Lehrern in den Jugendjahren hat zu einer Krise in der Entwicklung
von Jungen geführt. Es mangelt an männlichen Identifikationspersonen.
Dazu kommt, dass die natürlichen Charaktereigenschaften von Jungen auch noch sanktioniert werden.
Der Effekt ist, dass Jungen es heute unglaublich schwer haben ihren Platz in der Gesellschaft zu finden.
Man brauche ja nur mal zu schauen war noch auf dem HSW Auftritt.
Es ist einfach nur noch traurig wie da ganze Genartionen von Jungen dahin dämmern. |
So im Großen und Ganzen unterschreibe ich das, wie Du den "Wandel der Gesellschaft" beschrieben hast.
Jedoch frage ich mich, ob das als Grund geltend gemacht werden kann, da doch eigentlich die Pfadfinder den Jungen gerade diese männlichen Identifikationspersonen liefern können, oder?
Oder meinst Du, dass auch in der Pfadfinderei resp. DPSG diese männlichen Identifikationspersonen fehlen, die eine Gruppenstunde durchführen, die gerade die Jungen anspricht?
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Beitrag vom 11.02.2012 - 21:17 |
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2016 Beiträge
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Wir haben nur gemischte Sippen
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"Wenn ich auch nur eine einzige düstere Kindheit erhellen konnte, bin ich zufrieden."
Astrid Lindgren |
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Beitrag vom 12.02.2012 - 09:18 |
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Zitat Original geschrieben von upsala
Wir haben nur gemischte Sippen |
Vielleicht ist das ein Grund? Mein Eindruck ist, daß Jungs meistens lieber nur mit Jungs spielen wollen. Das ist in ihrer selbstorganisierten Freizeit so und z.B. auch im Fußballverein üblich. Vielleicht solltet ihr mal eine reine Jungensippe ausprobieren?
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"Es ist lustvoll, so für sich hin im Stil der Jugendbewegung - ich würde fast sagen - zu latschen.
Und es ist widerwärtig, im Gleichschritt zu marschieren" -- Walter Jens |
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Beitrag vom 12.02.2012 - 11:00 |
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