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Forenübersicht » Pfadfinder - Forum » Allgemeine Pfadfinderthemen » 50. Todestag von ali (Dr. Alexander Lion

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14 Beiträge in diesem Thema (offen)
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roterwolf ist offline roterwolf  
50. Todestag von ali (Dr. Alexander Lion)
700 Beiträge
roterwolf`s alternatives Ego
In wenigen Wochen sind es 50 Jahre, dass ali gestorben ist. Ich hoffe, dass doch viele von uns dies nicht vergessen werden.

Damals erschien im BDP-Führer-Mitteilungsblatt "Briefe - Informationsschrift für Feldmeister, Gruppenführer und Rover im Bund Deutscher Pfadfinder", 7.Jahrgang, Nr. 67 (Februar 1962) anstatt eines Nachrufs der unten abgedruckte Artikel. Ich denke, dass er auch heute noch von Interesse ist:


Er schuf den Namen Pfadfinder

Am 3. Februar 1962, kurz nach Vollendung seines 91. Lebensjahres, verschied auf Schloss Elmischwang unser Ehrenpräsident

Dr. med. Alexander Lion

Generaloberarzt a. D. und Ehrenfeldmeister des Bundes Deutscher Pfadfinder. Bis in die letzten Tage hinein widmete er sich mit ungebrochenem Willen dem pfadfinderischen Geschehen in Deutschland. Doch wie kam es überhaupt dazu? Er selbst erzählt uns darüber:

"Es war wohl eine besonders gnädige Fügung des Schicksals, daß ich mir im Frühjahr 1908 auf einer Dienstreise am Bahnhof Aschaffenburg jene Nummer der Londoner „Times“ kaufte, in der eine wenig auffällige Notiz mit der Überschrift „Scouting as a sport“ stand. Mein Auge fiel sofort auf den wohlbekannten Namen Baden-Powell, dessen soeben erschienenes Werk „Scouting for Boys“ in diesem Anikel kurz besprochen war.
Ich ließ mir das Buch vom Londoner Verlag kommen und war sofort von dem großen idealen Gedanken gepackt, dem Traum meiner Jugendjahre. Meine Eindrücke faßte ich unter dem Vergleich seiner und meiner Erfahrungen und Erlebnisse in Südwestafrika zusammen und veröffentlichte sie in der ,,Ärztlichen Rundschau“ (Gmelin-München) unter dem Titel „Koloniale Jugenderziehung“. Einen Sonderabdruck von etwa zwölf Druckseiten sandte ich im Sommer 1908 an Baden-Powell. Freudig überrascht erhielt ich schon wenige Tage später ein eigenhändiges Schreiben von ihm:

Boy Scouts
Scout Camp Hunshaug
Northumberland

Permanent Address:
The Castle Ric
Yorkshire
Aug., 23th, 1908

Dear Sir
Ich möchte Ihnen für Ihre Broschüre danken, die Sie mir freundlicherweise über "Scouting for Boys" gesandt haben. Über Ihre günstige Ansicht über dieses Thema. bin ich sehr erfreut und hoffe sehr, dass Sie nach England kommen werden und den Gedanken mit mir besprechen. Ich bin sicher, dass dieser Gedanke in Deutschland sehr populär werden würde, und ich möchte dabei auf jedem möglichen Wege helfen, damit er unter der Jugend beider Länder bekannt wird. Ich glaube, dass er dazu beitragen könnte, eine friedliche, herzliche Gemeinschaft zwischen ihnen zu erzeugen, was sehr wünschenswert ist.

Ich habe große Achtung und Bewunderung für die Deutschen, die doch Vettern der Briten sind, und unglücklicherweise wurde es von den Zeitungen so dargestellt, als ob ich gegenteiliger Ansicht sei. Es liegt mir daher mehr denn je am Herzen, einen solchen Weg zu finden, um beide Nationen in engere Fühlung zu bringen, und ich wäre wirklich sehr glücklich, wenn mir dies gelingen würde.

Bitte entschuldigen Sie diese kurze, im Lager auf einer windigen Bergseite geschriebene Notiz.

(gez.) Baden-Powell


„Daneben gibt es aber auch eine durchaus gesunde Romantik, die sich auf Fahrt durch die Heimat und fremde Länder, in der Zeltnacht unter bestirntem Himmel und am flackernden Lagerfeuer auslebt. Die Sehnsucht nach der Ferne, die Liebe zur schönen Gotteswelt und das Leben in der Gemeinschaft froher, lebensmutiger Kameraden steckt nun einmal in jedem gesunden Jungen, und darum hat mich, als ich Baden-Powells Scouting for Boys 1908 in die Hände bekam, der Pfadfindergedanke so mächtig gepackt.
Wie hatte ich doch in früher Jugend den Robinson Crusoe und den Lederstrumpf mit Begeisterung gelesen. Meine Träume hatten um die Sehnsucht gekreist, mit gleichgesinnten Kameraden auf einsamen Inseln, in Flüssen und auf Seen ein Robinson-Leben in echter Naturverbundenheit zu leben. Wir hatten uns im Raunen der Wälder um das prasselnde Lagerfeuer gehockt und uns frei und stolz gefühlt. Es war eine romantische eigene Wett, die tatenlustige Jungen sich schufen.
So wandte sich auch die Pfadfinderbewegung schon in ihrem Ursprungslande an die romantische Seele der Jugend, packte sie bei ihrer Begeisterungsfähigkeit und ihrer Robinson-Natur. Baden-Powell sagte sich: ‚Eine überschäumende Jugendkraft sucht nach passender Betätigung. Ihr gesunder Abenteuersinn will sich nicht allein mit den Vorbildern eines Robinson, Lederstrumpf oder Winnetou begnügen. Sie will nicht allein von den großen Taten der Pfadfinder der Kultur, der kühnen Entdecker und Forschungsreisenden, der klugen Erfinder und der großen Pioniere der Menschheit lesen und hören, sondern sie will möglichst früh versuchen, es ihnen gleichzutun’.“

„Taktgefühl ist bei vielen Menschen angeboren, braucht nicht erst anerzogen werden, aber auch der beste, anständigste Mensch hat schwache Momente, wo er gegen das Taktgefühl verstoßen kann. Daher gehört die Erziehung zum Taktgefühl mit zu dem Aufgabenbereich des Jugendführers. Er findet dazu die beste Anleitung in den Pfadfindergesetzen, sie weisen auch hier als sicherer Kompaßpfeil den richtigen Pfad. Zwar steht nirgends geschrieben: der Pfadfinder ist taktvoll, aber dafür klar und deutlich: ‚Der Pfadfinder ist höflich’. Was Höflichkeit bedeutet, brauche ich unserem Leserkreis nicht erst auseinanderzusetzen. Auch das Gesetz: ‚Der Pfadfinder ist hilfsbereit’ verlangt Taktgefühl. Der Pfadfinder soll Freund und Helfer allen Menschen sein. besonders allen Schwachen und Hilfsbedürftigen. Er soll sich ihrer aus eigenem Antrieb annehmen, nicht warten, ob seine Hilfe angerufen wird, er muss selbst Umschau halten, ob und wo er helfen, seine pflichtgemäß geforderte ‚Gute Tat’ verrichten kann. Oft ist er schüchtern, will nicht aufdringlich erscheinen, gewiss auch ein Zeichen von Taktgefühl. Aber er muss sich hüten, hier zu weit zu gehen. Es kann die günstige Gelegenheit verlorengehen, die meist nicht wiederkommt. Schon immer habe ich Parsival, den Held der Sage, als Vorbild eines wahren ritterlichen Menschen der Jugend vorgestellt. Auch er, damals noch ein schüchterner Knabe und ‚reiner Tor’, wagte nicht, die entscheidende Frage zu stellen, die dem kranken Gralskönig Erlösung bringen sollte. Lange Jahre schwerster gefahrvoller Irrfahrten waren die Folge seiner allzu großen Befangenheit.
So muss das Taktgefühl den Pfadfinder ebenso vor den Hemmungen allzu großer Schüchternheit und Befangenheit schützen, wie vor der entgegengesetzten Eigenschaft, aufdringlich zu erscheinen. Aber eingedenk seiner Pflicht - immer freundlich und heiter zu sein - wird ein höfliches Angebot wohl kaum als Aufdringlichkeit betrachtet werden.
Den Pfadfinder erfüllt das höchste Glücksgefühl, wenn es ihm gelungen ist, eine Tat der hilfreichen Nächstenliebe zu vollbringen; ja wenn er womöglich Opfer dafür bringen mußte, wie z. B. eine Lebensrettung unter eigener Gefahr. Die vollbrachte Tat, die gelungene Bewährungsprobe ist sein höchster Lohn.“

„Du hast das große Jahr des Pfadfindertums 1957 miterlebt, auch wenn Du nicht selbst am Jamboree in dem Land teilnehmen konntest, in dem vor fünfzig Jahren unser großer Meister Robert Baden-Powell seine geniale Schöpfung ins Leben rief. Kein Platz hätte ausgereicht, die Millionen aller Pfadfinder aufzunehmen. Sicher hast Du begeistert am Rundfunk, vor dem Fernsehschirm und in den Zeitungen dieses gewaltige Treffen verfolgt, zu dem die Jugend aller freien Völker zusammenströmte, um vor aller Welt zu bezeugen, dass sie unter dem Zeichen der Lilie eine weltweite Bruderschaft bildet. Und Du hast Pfadfinderbrüder gesprochen, die dabei waren. Sie haben es erlebt und bekundet, dass es über alle Schranken der Völker, Bekenntnisse und Rassen hinaus eine Jugend gibt, die fest entschlossen nach den Gesetzen der Pfadfinder lebt, die in Männern wie Albert Schweitzer und den vielen opfermutigen Missionaren seit Franz Xavers Zeiten Vorbilder sieht für ein Leben im Dienste der Mitmenschen. Und wenn Du erfahren hast, wie überall die Großen der Völker dem Pfadfindertum huldigen, es als Träger des hohen Gedankens der Völkerversöhnung anerkennen und fördern, dann wirst Du ohne Überheblichkeit stolz sein, Dich Pfadfinder nennen zu dürfen. Du weißt, es ist nicht bequem, Pfadfinder zu sein. Das Pfadfindertum ehrt und verpflichtet. Es verpflichtet Dich, vorbildlich für die vielen Deiner Altersgenossen zu leben, die noch schwanken zwischen dem Guten und dem Bösen. Tu Dein Bestes, sie auf den rechten Pfad zu führen. Sei ihnen ein Ansporn im sicheren, aber bescheidenen Auftreten, in der Selbstbeherrschung, in der Kultur des Leibes und der Seele. Dann wirst Du frischen Mutes Deine Lebensaufgaben erfüllen und allen Stürmen der Zeit gewachsen sein."

(Auszüge aus Artikeln von Dr. Lion)

EDIT: RS





bipi und ali lehrten uns:
"Der Pfadfinder ist Bruder aller Pfadfinder
und Freund aller Menschen"


Dieser Beitrag wurde 5 mal editiert, zuletzt von roterwolf am 11.11.2011 - 12:56.
Beitrag vom 10.11.2011 - 10:36
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