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Vor 70 Jahren: 20. Juli 1944 |
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700 Beiträge
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Am 20. Juli jährt sich zum 70. Mal der Anschlag Klaus Graf Schenk von Stauffenbergs auf Hitler. Stauffenberg und viele Widerstandskämpfer kamen aus der Pfadfinder-Bewegung! Wir wollen sie und ihre mutige Tat nie vergessen!
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bipi und ali lehrten uns:
"Der Pfadfinder ist Bruder aller Pfadfinder
und Freund aller Menschen" |
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Beitrag vom 16.07.2014 - 13:14 |
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Ohne klugscheißen zu wollen, hieß der Mann trotzdem: Claus Schenk Graf von Stauffenberg ...
Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert, zuletzt von helle am 16.07.2014 - 14:45.
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Beitrag vom 16.07.2014 - 14:44 |
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RE: Vor 70 Jahren: 20. Juli 1944 |
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Zitat Original geschrieben von roterwolf
[...] viele Widerstandskämpfer kamen aus der Pfadfinder-Bewegung!
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Sind knapp zehn (Jugendbewegte eingerechnet) von insgesamt mehr als 150 Beteiligten, Mitwissern und Helfern wirklich "viele"?
Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert, zuletzt von jergen am 16.07.2014 - 17:15.
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Beitrag vom 16.07.2014 - 17:14 |
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http://www.wdr.de/tv/monitor/extra/rueckblick/stau...nberg.p hp5
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Beitrag vom 16.07.2014 - 17:31 |
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Moderator 1559 Beiträge
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Jedes Mal, wenn ich den Stauffenberg Schwur lese,bin ich wirklich dankbar, dass dieses Attentat nicht funktioniert hat und ein wirklich anderes Deutschland entstehen konnte, welches die Gleichheit aller Menschen in seinen Grundsätzen nicht als Lüge abtat.
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www.myspace.com/bruncken
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Beitrag vom 16.07.2014 - 18:23 |
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Bitte auch Stauffenbergs Schreiben wie "„Die Bevölkerung ist ein unglaublicher Pöbel, sehr viele Juden und sehr viel Mischvolk. Ein Volk, welches sich nur unter der Knute wohlfühlt. Die Tausenden von Gefangenen werden unserer Landwirtschaft recht gut tun. In Deutschland sind sie sicher gut zu gebrauchen, arbeitsam, willig und genügsam.“ nie vergessen.
Die Männer des 20.Juli taugen meiner Ansicht nach nicht als Vorbild.
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"alle Religionen Seindt gleich und guht wan nuhr die leüte so sie profesiren Erliche leüte seindt, und wen Türken und Heiden kähmen und wolten das Land Pöpliren, so wollen wier sie Mosqueen und Kirchen bauen" |
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Beitrag vom 16.07.2014 - 22:42 |
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RE: RE: Vor 70 Jahren: 20. Juli 1944 |
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700 Beiträge
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Zitat Original geschrieben von jergen
Zitat Original geschrieben von roterwolf
[...] viele Widerstandskämpfer kamen aus der Pfadfinder-Bewegung!
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Sind knapp zehn (Jugendbewegte eingerechnet) von insgesamt mehr als 150 Beteiligten, Mitwissern und Helfern wirklich "viele"? |
Wie kommst Du auf diese Zahl? Die Ermordeten? Denkst Du, nur wer sein Leben gelassen hat, war ein Widerständler? Weißt Du überhaupt, was Du da schreibst???
Im Übrigen:
"Widerstand ist soziales Handeln gegen eine als illegitim wahrgenommene Herrschaftsordnung."
(Christopher Daase, Was ist Widerstand?, in: APuZ, Aus Politik und
Zeitgeschichte, 64. Jahrgang, 27 / 2014, 30. Juni 2014)
"Widerstand kann vielfältige Erscheinungsformen haben - und je nachdem, ob der Begriff eng oder weit gefasst wird, lassen sich auch gewaltlose Formen der Selbsbehauptung darunter fassen... So gesehen, bedeutet Widerstand, sich gegenüber einer herrschenden Macht Bereiche von Autonomie und Selbstbestimmung zu bewahren, und seien sie noch so klein."
(Johannes Piepenbrink, Editorial, a. a. O.)
EDIT: RS
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bipi und ali lehrten uns:
"Der Pfadfinder ist Bruder aller Pfadfinder
und Freund aller Menschen" |
Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert, zuletzt von roterwolf am 17.07.2014 - 16:57.
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Beitrag vom 17.07.2014 - 16:49 |
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RE: RE: RE: Vor 70 Jahren: 20. Juli 1944 |
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Zitat Original geschrieben von roterwolf
Weißt Du überhaupt, was Du da schreibst???
EDIT: RS |
ich bin geneigt, Jergen zu unterstellen: Ja.
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"alle Religionen Seindt gleich und guht wan nuhr die leüte so sie profesiren Erliche leüte seindt, und wen Türken und Heiden kähmen und wolten das Land Pöpliren, so wollen wier sie Mosqueen und Kirchen bauen" |
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Beitrag vom 17.07.2014 - 17:03 |
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Nun ja, so rein statistisch betrachtet gab es durchaus überproportional viele Jugendbewegte im Widerstand:
So diese Zahlen valide sind, reden wir bei 10 von 150 von etwa 7 %.
Die Jugendbewegung war dagegen, gemessen an der Bevölkerung, eher eine Randerscheinung. Auch wenn wir ihre Relevanz heute aus einen "jugendbewegten" Blickwinkel gerne anderes wahrnehmen.
(Wo stand es noch? Werner Helbig, Blaue Blume vielleicht:) In ihrer Blütezeit hattte die deutsche Jugendbewegung, wenn es hoch kommt, 60000 Mitglieder. Gemessen an der damaligen Bevölkerung Deutschlands von 60 Millionen war das gerade mal 1 Promille!
Gut Pfad
mike
Dieser Beitrag wurde 3 mal editiert, zuletzt von M. Hammer-Kruse am 18.07.2014 - 00:41.
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Beitrag vom 18.07.2014 - 00:39 |
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Zitat Original geschrieben von M. Hammer-Kruse
Nun ja, so rein statistisch betrachtet gab es durchaus überproportional viele Jugendbewegte im Widerstand:
So diese Zahlen valide sind, reden wir bei 10 von 150 von etwa 7 %.
Die Jugendbewegung war dagegen, gemessen an der Bevölkerung, eher eine Randerscheinung. Auch wenn wir ihre Relevanz heute aus einen "jugendbewegten" Blickwinkel gerne anderes wahrnehmen.
(Wo stand es noch? Werner Helbig, Blaue Blume vielleicht In ihrer Blütezeit hattte die deutsche Jugendbewegung, wenn es hoch kommt, 60000 Mitglieder. Gemessen an der damaligen Bevölkerung Deutschlands von 60 Millionen war das gerade mal 1 Promille!
Gut Pfad
mike |
Auf welche Statistik beziehst du dich da?
Wer hat diese "Statistik" auf welcher Grundlage (mit welchem Ziel) erhoben?
Und vor allem: Wie?
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Beitrag vom 19.07.2014 - 11:12 |
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Zitat Original geschrieben von festus
Bitte auch Stauffenbergs Schreiben wie "„Die Bevölkerung ist ein unglaublicher Pöbel, sehr viele Juden und sehr viel Mischvolk. Ein Volk, welches sich nur unter der Knute wohlfühlt. Die Tausenden von Gefangenen werden unserer Landwirtschaft recht gut tun. In Deutschland sind sie sicher gut zu gebrauchen, arbeitsam, willig und genügsam.“ nie vergessen.
Die Männer des 20.Juli taugen meiner Ansicht nach nicht als Vorbild. |
Das, was Du hier machst, ist schon fast ehrverletzend!
Man muss nämlich wissen,- und das verschweigst Du -, dass dieser Brief noch aus dem Herbst 1939 (Polen-Feldzug) stammt und damit v o r der "Bewußtwerdung" Stauffenbergs über die Nazigräuel!
Man muss dem Menschen,- gerade auch einem "Widerstandskämpfer" wie Stauffenberg-, schon auch eine geistige Entwicklung gönnen! Keiner wird als "fertiger Mensch" geboren! Ich denke, dass gerade durch die Fähigkeit, ja Bereitschaft zur geistigen Entwicklung hier das Bild eines im wahrsten Sinne "gewachsenen", ja erwachsen gewordenen Menschen vor uns steht, der damit auch dem von ihm selbst an sich selbst gestellten von Stefan George beeinflussten elitären Menschenbild gerecht wird! War doch in der "bündischen Jugend" gerade der "selbsterringende Mensch" d a s selbst gesteckte Ziel!
Ob das unserer Ansicht entspricht ist wieder eine ganz andere Sache!
Aus heutiger Sicht zu urteilen ist schlichtweg ungerecht, wenn dabei nicht auch die damalige Situation berücksichtigt wird!
Zur "Statistik" (falsches Wort in diesem Zusammenhang):
Unter "Widerstandskämpfer" sind von mir nicht nur die Männer des 20. Juli 1944 verstanden, sondern auch die vielen Tausend anderen, unter denen eben "viele" Pfadfinder waren!
EDIT: Erg.
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bipi und ali lehrten uns:
"Der Pfadfinder ist Bruder aller Pfadfinder
und Freund aller Menschen" |
Dieser Beitrag wurde 2 mal editiert, zuletzt von roterwolf am 19.07.2014 - 15:39.
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Beitrag vom 19.07.2014 - 15:26 |
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Zitat Original geschrieben von Pitt
Hätte er die Idee der weltweiten Bruderschaft tatsächlich in seiner Jugend begriffen, dann hätte er dem System nicht so lange dienen können.
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Amen.
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"alle Religionen Seindt gleich und guht wan nuhr die leüte so sie profesiren Erliche leüte seindt, und wen Türken und Heiden kähmen und wolten das Land Pöpliren, so wollen wier sie Mosqueen und Kirchen bauen" |
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Beitrag vom 19.07.2014 - 23:05 |
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Moin Pitt,
Du beziehst Dich in Deinem Post expliziet auf den 20. Juli 1944. Das ist zu kurz gedacht. Die ersten Attentatsversuche von Militärs gab es bereits 1940 in Paris. Ausführender Erwin von Witzleben, der nach den Plänen der Operation Walküre das Oberkommando über die Wehrmacht übernehmen sollte.
Es folgten in den Jahren bis zum 20. Juli 1944 noch mehrer Versuche, hauptsächlich im Jahre 1943, durchgeführt von Angehörigen des 20. Juli. Diese Attentatsversuche sind nie an die große Öffentlichkeit gelangt, weil sie in einem viel früheren Stadium stecken geblieben sind. (Quelle: Will Berthold, Die 42 Attentate auf Adolf Hitler, Ueberrreuter 1997)
Auch war es den Beteiligten des Attentats ja nicht nur darum zu tun Hitler zu beseitigen, sondern sie wollten eine neue Regierung für Deutschland. So etwas zu organisieren in einem totalitäten Staat wie dem 3. Reich braucht auch sehr viel Zeit.
Horridoh
Martin
Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert, zuletzt von MartinW. am 20.07.2014 - 07:55.
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Beitrag vom 20.07.2014 - 07:55 |
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Zitat Original geschrieben von MartinW.
Auch war es den Beteiligten des Attentats ja nicht nur darum zu tun Hitler zu beseitigen, sondern sie wollten eine neue Regierung für Deutschland. So etwas zu organisieren in einem totalitäten Staat wie dem 3. Reich braucht auch sehr viel Zeit.
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Und vor allem bedurfte es einer im Geheimen aufzubauenden "Infrastruktur", was sehr komplex und zeitaufwendig war! Die Männer des 20. Juli, der Kreisauer Kreis, viele andere etwa aus der Arbeiterbewegung hatten dazu ihren Beitrag geleistet!
Wer die Leistung aller dieser heute abtut mit "zu spät, schlecht durchgeführt" sieht die Dinge sehr durch "heutiger Brille"!
Das wird dem Widerstand gegen die Nazibarbarei nicht gerecht!
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bipi und ali lehrten uns:
"Der Pfadfinder ist Bruder aller Pfadfinder
und Freund aller Menschen" |
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Beitrag vom 20.07.2014 - 12:03 |
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Ich finde es ganz schwierig, aus der heutigen Perspektive heraus den moralischen Zeigefinger zu schwingen.
Bei einigen Beiträgen in diesem Faden habe ich noch auf den Schlusssatz "na, aber ICH hätte ja ganz anders gehandelt!" gewartet.
So leicht ist das aber leider nicht.
Stauffenberg war ein Kind seiner Zeit.
Anfang des Krieges sind viele auf dieser "euphorischen" Welle mitgeschwommen. Latenter Antiseminitismus war leider Gottes ein Teil der Gesellschaft. Auch bevor die Nazis an die Macht kamen.
Also:
Ich gestehe es Stauffenberg zu, dass er im Laufe des Krieges seine Meinung geändert bzw. korrigiert hat.
Was in den Verschwörern innerlich vorging, können wir nur maximal erahnen. Einige von ihnen haben diese schwere Hypothek sicherlich auch schon länger auf den Schultern getragen, ehe sie den Entschluss fassten, in den aktiven (!) Widerstand zu gehen.
Ich habe großen Respekt vor der Leistung der Widerständler. Und ich glaube, davor müssen wir uns nicht Schämen. Sicherlich waren das keine begeisterten Demokraten, sondern knallharte erzkonservative Nationalisten. keine Fragen. Die Frage lautet ohnehin, inwieweit - hätte der Putsch funktioniert - die Alliierten das Spiel mitgemacht hätten oder ob nicht sofort die bedingungslose Kapitulation mit gleichzeitiger Besetzung des Deutschen Reiches gefolgt wäre.
Also: Ich warne vor einer glühenden Verehrung der Widerständler und einer heroischen Übersteigerung (siehe nur den Spielfilm mit Tom Cruise...), als auch vor einer kompletten Ablehnung der Taten, wie hier im Faden beschrieben.
Stauffenberg und Co. waren sicherlich ambivalente Persönlichkeiten, über die sich streiten lässt...
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Erkenntnis nach einigen Jahren im PT: "Schuld haben grundsätzlich die anderen!" ;-) |
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Beitrag vom 20.07.2014 - 12:39 |
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