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Hallo
Wie geht ihr mit einem Mitglied um dessen Halstuch kaputt ist?
Wir haben bei uns im Bund ein Jungen dessen Halstuch leider nicht mehr so aussieht wie es eigentlich aussehen sollte.
Er behauptet Felsenfest das er es nicht selbst zerrissen hat oder zerschnitten hat, aber er möchte auch nicht sagen wer es war oder was passiert ist. Wir als die verantwortlichen Personen machen und seit Wochen Gedanken wie wir damit umgehen sollen. Habt ihr vielleicht eine Idee oder wie würde es bei euch gehandhabt werden?
Ich weiß auch das ein Halstuch auf Fahrt reißen kann aber ebend nicht so wie bei ihm.
Gut Pfad fliøn
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Per aspera ad astra
*Durch das rauhe zu den Sternen* |
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Beitrag vom 03.02.2014 - 06:14 |
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Hmmm...
ich würde Ihn ein neues Halstuch nähen lassen, sofern das alte nicht repariert werden kann.
Frisch auf
cic
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Beitrag vom 03.02.2014 - 08:49 |
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Moderator 3536 Beiträge
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Ein Halstuch ist ja kein Heiligtum (und wenn es bei euch eines ist, solltet ihr euch einmal fragen, warum es derart überhöht wird), sondern ein praktisches Ausrüstungsstück: Soll er sich halt ein neues besorgen (kaufen, schenken lassen, selber nähen,...).
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" 'Würdest du mir bitte sagen, wie ich von hier aus weitergehen soll?'
'Das hängt zum großen Teil davon ab, wohin du möchtest', sagte die Katze."
(Lewis Carroll: Alice im Wunderland)
- Ich diskutiere in Schwarz und moderiere in Blau. |
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Beitrag vom 03.02.2014 - 09:57 |
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Was hindert euch genau daran?
Hat euer Halstuch eine besondere Tradition und "ehrt" ihr es in besonderer Weise, ist es vielleicht sogar schwer zu beschaffen?
Was hindert euch daran, ihm das Tuch einfach auszutauschen?
Was sind Dinge, die euch daran wichtig sind? Habt ihr Sorge einen "Präzedenzfall" zu schaffen, daß wenn ihr dem Jungen sein Tuch austauscht, alle ein neues Halstuch wollen? Oder gab es diesen Fall bislang einfach noch nicht?
Und nicht zuletzt - was hat für euch mehr Gewicht? Legt vielleicht einmal eure Stammes- oder Bundestradition und das Halstuch in eine imaginäre Waagschale und packt in die andere Seite den Jungen und das eventuelle Szenario daß er vielleicht nicht mehr bei euch mitmachen möchte. Wenn euch eure Tradition dann wichtiger ist als eure Pimpfe, wie würdet ihr euch in diesem Alter und in dieser Situation fühlen?
Hättet ihr Verständnis für die Entscheidung vielleicht als einziger mit einem zerrissenen Halstuch herumlaufen zu müssen?
Wie die Sache mit dem Halstuch denn nun genau passiert ist wäre gewiss nett zu wissen, ist aber eigentlich für eine weitere Entscheidungsfindung uninteressant.
Vielleicht unterhältst du dich mal "unter vier Augen" mit dem Jungen, erzählst ihm von deinen / euren Schwierigkeiten ihm das Halstuch "einfach so" auszutauschen und warum es euch so wichtig ist. Dann schaust du, ob er es nachvollziehen kann. Er wird es wahrscheinlich kaum mutwillig oder absichtlich kaputtgemacht haben, sondern es wird irgendeinen Grund geben. Und es wird wahrscheinlich nicht ein zweites Mal passieren.
Und vielleicht einigt ihr euch sogar, daß er ein neues Tuch bekommt, ganz ohne viel Aufhebens, und Stillschweigen gegenüber den anderen Pimpfen darüber bewahrt?
Ich persönlich würde euch von Initiationsriten a ´la "eine besondere Prüfung oder ein erneutes Versprechen ablegen" abraten. Für Kinder in dem Alter ist es meistens schon entwürdigend genug schon seit Wochen ohne- oder mit zerrissenem Tuch auftauchen zu müssen und deshalb im Mittelpunkt zu stehen.
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Beitrag vom 03.02.2014 - 10:05 |
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Administrator 4028 Beiträge
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Wenn ihr euch 'seit Wochen' darüber den Kopf zerbrecht, wieso habt ihr nicht die Zeit genutzt, um ein neues Halstuch zu besorgen, wenn es euch so stört?
Es wird ja nicht das erste Halstuch sein, was zerschlissen ist oder kaputt gegangen ist.
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Beitrag vom 03.02.2014 - 10:05 |
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Zitat Original geschrieben von Andir
Soll er sich halt ein neues besorgen (kaufen, schenken lassen, selber nähen,...). |
Vielleicht ist es in der DPSG nicht überall üblich, aber bei den meisten Pfadfindern die ich kenne, wird das Halstuch verliehen. So eine feierliche Verleihung hat schon etwas besonderes und hat bei vielen eben auch einen ideellen Wert.
Wenn der Kollege sein Halstuch beschädigt hat und nicht damit rausrücken will, wie oder warum das passiert ist, sollte man auch keinen Druck ausüben. Eine gute Möglichkeit wäre, eine neues Halstuch zu besorgen und bei der nächsten Übergabe, vielleicht mit zeitlichem Abstand, um gebührend über die "Schandtat" (Ironie!) nachdenken zu können, ihm erneut ein Halstuch zu verleihen. Eine andere Möglichkeit wäre, das alte Halstuch zu flicken, sofern sich noch etwas retten lässt.
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"Guten Freunden gibt man ein Küsschen." (Judas) |
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Beitrag vom 03.02.2014 - 10:08 |
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245 Beiträge
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Danke, Löffel, für diesen Vorschlag. Das Halstuch ist eben nicht nur irgendein Lappen ("praktischer Ausrüstungsgegenstand") darum wird es ja auch verliehen. Ich finde, ein Austausch muss nicht unbedingt in feierlicher Runde stattfinden, aber es ist schon sinnvoll, eine angemessene Zeit abzuwarten, in der der Betreffende zeigen kann, ob er auch weiß, wie man mit seinem Halstuch umgehen sollte. (Bei uns gehört das Halstuch um den Hals, es TÄopf- noch Putzlappen, und auch die Unterschriftensamnmlung am Ende eines Lagers gehört nicht darauf.) Das dard man ihm auch gerne vorher sagen.
Auch wenn ich dem Halstuch einen hohen ideellen Wert beimesse, so kann ich doch einer Heiligsprechung auch nicht viel abgewinnen. Bevor sich jemand die Hand verbrennt, soll er sich lieber schnell das Tuch vom Hals nehmen. Wer aber aus Faulheit nicht zuvor ein anderes Tuch holt, um den Topf vom Feuer zu nehmen, der hat einen Tritt ins Hinterteil verdient bzw. kann im Wiederholungsfalle auch gerne einmal sein Halstuch für längere Zeit einpacken oder beim Gruppenführer abgeben. Wohlbemerkt: ich bin nicht unbedingt ein Beführworter davon, immer gleich eine feierliche Runde für solche Dinge einzuberufen.
Ideeller Wer ja, aber man darf letztlich auch nicht ganz vergessen, dass ein Halstuch ein Stück Stoff ist.
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Beitrag vom 03.02.2014 - 10:23 |
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Naja sagen wir mal so bei uns bekommt nicht jeder sein Halstuch direkt dann wenn er anfangt sondern im Normalfall gibt es bei uns Halstücher wenn man sich besser kennengelernt hat, er fest in der Gruppe ist und auch des Öfteren mit auf Fahrt war.
Nur von uns Gruppenleitern kommt keiner an ihn ran. Er blockt total ab und hat sich auch in der Gruppe mehr und mehr zurückgezogen.
Wir wissen einfach nicht was wir tun können wenn er nicht mit uns spricht.
Wir würden ja ein neues nähen oder das reparieren aber dazu müsste er es uns geben und das tut er zurzeit nicht.
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Per aspera ad astra
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Beitrag vom 03.02.2014 - 10:24 |
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Moderator 3536 Beiträge
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Zitat Original geschrieben von Löffel
Zitat Original geschrieben von Andir
Soll er sich halt ein neues besorgen (kaufen, schenken lassen, selber nähen,...). |
Vielleicht ist es in der DPSG nicht überall üblich, aber bei den meisten Pfadfindern die ich kenne, wird das Halstuch verliehen. So eine feierliche Verleihung hat schon etwas besonderes und hat bei vielen eben auch einen ideellen Wert. |
Ja, auch bei in meinem DPSG-Stamm wird das Halstuch zum Versprechen verliehen und man ist ab dann erst berechtigt es zu tragen. Dieses erste Halstuch ist ein Geschenk vom Stamm - trotzdem wird es nicht ideel höher aufgeladen und kann kann sich durchaus weitere Halstücher dazu kaufen. Nur muss man es dann halt selbst bezahlen...
P.S.: Darüber hinaus bin ich als Person nicht "die DPSG".
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'Das hängt zum großen Teil davon ab, wohin du möchtest', sagte die Katze."
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Beitrag vom 03.02.2014 - 10:32 |
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Moderator 3536 Beiträge
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Zitat Original geschrieben von Fliøn
[...]gibt es bei uns Halstücher wenn man sich besser kennengelernt hat, er fest in der Gruppe ist [...]
Nur von uns Gruppenleitern kommt keiner an ihn ran. Er blockt total ab und hat sich auch in der Gruppe mehr und mehr zurückgezogen. |
Dann scheint mir doch vorrangig ein gestörtes Vertrauensverhältnis das Problem zu sein. Das Halstuch erscheint dann eher als Symptom/Manifestation des Problems.
Zitat
Wir wissen einfach nicht was wir tun können wenn er nicht mit uns spricht. |
Sprecht doch einmal die Eltern an, wie sie ihn zur Zeit erleben, oder ob sie einen Tipp für euch haben.
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Beitrag vom 03.02.2014 - 10:37 |
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Danke das ihr so schnell geantwortet habt |
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Wir haben die Eltern schon gefragt ob in letzter zeit sein Verhalten auch Zuhause bemerkbar anders geworden ist. Sie sagten zu Hause sei er ganz normal wie immer aufgeweckt, froh, nett und hilfsbereit. Wir haben den Eltern noch nicht gesagt das sich das Verhalten von ihm in letzter zeit verändert hat, aber ich glaube sie haben es sich gedacht.
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Per aspera ad astra
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Beitrag vom 03.02.2014 - 10:47 |
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700 Beiträge
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Wenn sich einer in der Gruppe nicht mehr "öffnet", man nicht mehr an ihn "rankommt", ist das schon ernst zu nehmen!
Da ist etwas anderes als das kaputte Halstuch Schuld!
Das müßt Ihr irgendwie klären! Aber vorsichtig, mit Fingerspitzengefühl! Nicht unbedingt in der "großen Runde"! Vielleicht hat er doch irgend einen von Euch, dem er eher offener gegenüber ist, dem er eher aufgeschlossen ist.
Der könnt es mal "versuchen" mehr aus ihm "rauszuholen".
Er soll ihm jedenfalls sagen, dass das mit dem Halstuch nichts Wichtiges ist, sondern etwas, das es nicht wert ist Euere Gemeinschaft zu belasten!
Wichtig: Gebt ihm das Gefühl, egal was ihn belastet, Ihr steht zu ihm!!!
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bipi und ali lehrten uns:
"Der Pfadfinder ist Bruder aller Pfadfinder
und Freund aller Menschen" |
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Beitrag vom 03.02.2014 - 13:45 |
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also im ernst bei mir ist das halstuch oft genung auch ein praktischer fahrtengegenstand. topf vom feuer holen, zack da nehm ich das teil schon mal für ab. ich hab in meiner zeit im stamm schon des öfteren ein neues genäht oder eben bei der kämmerei bestellt. diese ganze blut und ehre scheisse geht mir nicht nur bei fahnen und banner gut ab sondern beim halstuch ebenso.
wir haben immer darauf geachtet wer wann ein halstuch verliehen bekommt und wie es getragen wird. aber wenn man eben mal ein neues braucht solls daran nicht scheitern.
aber ich weiss das sehen hier viele sehr viel anders.
gut pfad
bossi
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Beitrag vom 03.02.2014 - 14:49 |
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Wie bei fast allem finde ich es wichtig, das richtige Maß zu finden und sein Denken und Tun von Zeit zu Zeit zu überprüfen.
Auf der einen Seite haben wir die Ansicht von Andir, die das Halstuch als einen x-beliebigen Gegenstand darstellt. So würde ich meine Kluft und mein Halstuch nicht beschreiben wollen. Wir sind nämlich nicht irgendeinhe x-beliebige Gemeindejugend, die auch Zeltlager und Gruppenstunden macht... sondern wir sind Pfadfinder. und als solche haben wir einen eigenen "Markenkern", haben eigene Traditionen und Gepflogenheiten, die sich oft von Stamm zu Stamm sehr unterscheiden. Und das ist auch gut so!
Bei uns werden Halstücher grundsätzlich verliehen. [Ob sich dann ein Pfadfinder später ein neues Tuch besorgt oder nicht ist mir schnurz - ich kann das ja auch gar nicht überprüfen und will es auch nicht.]
Seit letztem Jahr haben wir eine neue Sippe, die jetzt im Mai auf den Jungpfadfinderlauf gehen soll und dann auch das blaue Halstuch überreicht bekommt. Da müssen die Jugendlichen richtig was tun, d.h. regelmäßig zur Gruppenstunde kommen, auch was lernen und nachher in der Gruppe beim Probenlauf zeigen, dass sie das auch verinnerlicht haben und in der Gruppe bewältigen können. Insofern ist es etwas besonderes, das Halstuch zu bekommen.
Das Halstuch, was ich verliehen bekam, trage ich übrigens nicht, sondern habe es zu Hause liegen. Ich habe dann ein "Zweittuch", welches ich trage (und ggf. alle zehn Jahre austauschen kann :-D) Das Gleiche gilt für meine Kreuzpfadfindernadel. Die Nadel ist mir eben zu wichtig als dass ich sie bei einem Geländespiel verlieren möchte...
Und dann tut es mir auch nicht weh, mit dem Halstuch ruppig umzugehen.
Dann gibt es aber auch die andere Seite. In der CP sehe ich dann und wann Pfadfinder, die mit total zerschlissenen, verlodderten Halstüchern rumlaufen. "Alle Ehre sei halt im Tuch" Das wiederum halte ich für übertrieben. Genau wie Flaggenzeremonien, die länger dauern als die Morgenandacht (alles schon erlebt!)
Ich würde natürlich nie auf die Idee kommen, eine Fahne durch den Dreck zu ziehen oder auf den Boden liegen zu lassen - etwas Respekt gehört eben dazu.
Aber: Alles muss sich im Maß halten!
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Erkenntnis nach einigen Jahren im PT: "Schuld haben grundsätzlich die anderen!" ;-) |
Dieser Beitrag wurde 3 mal editiert, zuletzt von moggeCPD am 03.02.2014 - 16:30.
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Beitrag vom 03.02.2014 - 16:22 |
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597 Beiträge
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Bei uns im Stamm liegt die Gewichtung nicht auf dem Halstuch.
Bei den Wölflingen gibt es eine 3 monatige Probezeit.Werden die Kinder dann in die Meute aufgenommen bekommen Sie Ihr Halstuch.Den Wolfskopf bekommen Sie nach Absolvierung Ihrer Proben auf der Versprechensfeier feierlich überreicht.
Ähnlich ist es bei uns bei den Jungpfadfindern.Aus der Meute kommend bekommen Sie gleich Ihr blau-gelbes Halstuch.Früher wurde bei Neulingen in der Sippe das Halstuch umgedreht,so daß man nur blau sah.Nach den Proben bekommen die Sipplinge auf der Versprechensfeier (bei uns immer 22.2.) die Bundes und die Weltbundlilie und werden damit in die weltweite Bruderschaft der Pfadfinder aufgenommen.
Das Halstuch ist bei uns kein Heiligtum sondern ein Gebrauchsgegenstand.(heißer Topf,1.Hilfe,bei Spielen oft zusammengeknotet,)
Wenn waschen oder nähen nicht mehr funzt,kann man sich ohne Probleme beim Materialwart ein neues kaufen.
@Flion : Ich glaube Euer Problem mit dem Bundesmitglied liegt wohl eher an seinem Verhalten und Euren Ansprüchen,Traditionen und Regeln,die Ihr Euch selbst gegeben habt.Normalerweise werden solche Probleme untereinander (das heißt in der Sippe) geregelt.Aufjedenfall solltet Ihr das persöhnliche Gespräch suchen um der Sache auf den Grund zu gehen.Möglicherweise ist das Tragen des zerissenen Halstuch auch ein Hilfeschrei den Ihr ernstnehmen solltet.
HgP Holzwurm-Petterweil
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Beitrag vom 03.02.2014 - 16:28 |
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