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Große Jurtenburgen und vermehrt Unwetter |
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Da ihr sicherlich alle Erfahrungen mit Unwettern auf Zeltlagern habt und diese scheinbar deutlich zunehmen (sowohl Großbauten, als auch die Unwetter), interessiert mich, wie ihr damit umgeht, um weiterhin ausreichend Sicherheit zu bieten... Besonders eindrücklich zeigt eine Videoaufnahme vom Unwetter bei der DPSG München Freising, wie es Scharzzelte im Wind schütteln kann...
http://www.youtube.com/watch?v=JUa0GuPnaFk&fea...QFsOVkculA
Ich würde mich über euer Feedback freuen. Vielleicht findet sich ja auch der eine oder andere Statiker in unseren Reihen, der hierzu etwas sagen kann...
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Beitrag vom 19.08.2013 - 15:03 |
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Administrator 433 Beiträge
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Hau,
ich würde weiterhin Großjurten bauen, ja es muss nicht immer höher und größer sein, aber warum darauf verzichten, nur weil jetzt einige Zeltlager von Unwettern zerlegt wurden, vielleicht passiert die nächsten Jahre wieder nix ... wer weis das schon ...
Und wenn wir immer alles aufgeben was gefährlich sein könnte können wir gleich ganz aufhören....
In Punkto Sicherheit würde ich halt lieber zu dicke Holzstämme und Seile nehmen als zu dünne.
Zusätzlich zu den "normalen" Heringen mit Großen Erdankern absichern und natürlich um "Umfallradius" des Jurtendoms keine anderen Zelte aufbauen, damit niemand erschlagen wird wenn die Grosskonstruktion umgeworfen wird.
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Beitrag vom 19.08.2013 - 15:56 |
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591 Beiträge
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es geht ja nicht darum, nicht nichts mehr zu bauen... und Mut zum experimentieren braucht es auch...
In meinen Augen ist es aber sehr hilfreich, vor allem für Einsteiger, wenn klar ist, dass ein Stück Sisal als Abspannschnur bei einer Jurte gerade so noch läuft, aber bei einer Jurtenburg aus vier Jurten schon nicht mehr angebracht ist.
Im Grunde hätte ich glaube ich gerne eine Art Katalog, in der Form:
- Masten über 5 Meter nach drei Seiten abspannen
- Abspannseile für Seitenstangen mit mindestens 500 kg Bruchlast verwenden
- Bei Seitenhöhen von 200 cm mindestens Metallstangen von 28 mm Stärke oder Holzstangen mit 40 mm verwenden
- ...
und das vielleicht noch nach Jurte und verschiedenen Bauhöhen bei Jurtenburgen differnziert.
So hätten viele einen Anhaltspunkt, an dem sie sich orientieren können... und je sicherer wir bauen, umso weniger schief läuft, umso eher können wir unserem Hobby noch viele Jahre ohne Auflagen fröhnen...
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Beitrag vom 19.08.2013 - 16:45 |
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In meinem Leben habe ich auch schon diverse Stürme und Hagelschläge in Zelten verbringen "dürfen". Dies betrifft nicht nur die Pfadfinderei, sondern auch eine lange Zeit bei Y-Tours. Und da gibt es keine Ausweichunterkunft!
Ich bin mittlerweile bei solchen Aktionen eher schräg drauf und baue lieber ein "Seilchen" und eine Stange größer ein! Mag vielleicht bekloppt klingen, hat aber meine Gruppe auch schon vor dem "Untergang" gerettet.
@Ralph:
Ich finde es toll, dass du auch dem Thema "Jurtensicherheit" annimmst. Ich weiß, dies ist eine Herzenssache.
Vielleicht kannst du ja mal Richie fragen, der ist Statiker, aber nicht hier im Forum aktiv.
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seit mehr als 35 Jahren Pfadi. Und ich finde es immer noch spannend..........
Lagerküche V0.1 ist unter www.simonis-nagold.de downloadbar!
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Beitrag vom 19.08.2013 - 19:55 |
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591 Beiträge
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Zitat Original geschrieben von Pfadiopa
vielleicht kannst du ja mal Richie fragen, der ist Statiker, aber nicht hier im Forum aktiv.
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welchen Ritchie meinst du denn?
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Beitrag vom 19.08.2013 - 20:53 |
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Moderator 1538 Beiträge
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Zitat Original geschrieben von scoutladen
Zitat Original geschrieben von Pfadiopa
vielleicht kannst du ja mal Richie fragen, der ist Statiker, aber nicht hier im Forum aktiv.
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welchen Ritchie meinst du denn? |
Na den, der hier nicht im Forum aktiv ist.
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A Scout smiles and whistles under all circumstances. |
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Beitrag vom 19.08.2013 - 21:37 |
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Wir hatten auch schon mal das Problem, dass uns eine Jurtenkonstruktion umgestürzt ist, weil der Boden durch den Regen so sehr aufgeweicht wurde, dass auch die eigentlich angebrachten Heringe doch nicht mehr hielten und wir am nächsten Tag die extra lange Reserve von zu Hause importieren mussten.
Schaut euch die Umgebung an. Wenn da schon Windräder neben euch auf der gleichen Hügelkuppe stehen, hat das vermutlich seinen Grund. Man kann mit de,m Layout der Konstruktion selbst beginnen: lieber flach halten, also normal hohe Seitenplanen, auch wenn man nicht drunter stehen kann. Der mittlere Zeltteil muss nicht zwingend hochgesetzt sein und wenn, dann vielleicht lieber eine flachere Jurte als eine Kohte mit 4 oder 5 Blättern).
Im Zweifelsfall sollte man immer eine Stange und ein Seil mehr und lieber die stärkere/dickere Variante verwenden. Das gilt auch für Heringe bzw Abspannpflöcke... lieber länger. Das Problem bei vielen starken/schweren Stangen ist, dass diese, wenn sie doch umfallen, noch stärkeren Schaden anrichten können.
Wenn das Material oder die Zeit knapp sind, erstmal mit der Hauptwindrichtung anfangen und dort alles extra abspannen, was geht.
Täglich mehrmals und nach Regen oder stärkerem Wind die Abspannseile kontrollieren und nachziehen.
Man kann zumindest kleinere Konstruktionen dadurch (zu) retten (versuchen), indem man sie bei Unwetterbeginn mit einer Sturmcrew bemannt, die die Zeltstangen hält, Wasserbeulen aus den Dächern entfernt und versucht, dem Sturm aktiv entgegen zu wirken (notfalls muss halt einer raus und Seile nachspannen oder neu machen, einen Graben ausheben oder vergrößern usw...
Bei größeren Konstruktionen wird das natürlich dadurch erschwert, dass man an die obere Jurte nicht heran kommt.
Auf der Hauptwindseite kann man auch versuchen, Windabweiser zu bauen, so dass der Wind gar nicht erst in die Seitenplanen greifen kann, die ja doch eher Segelcharakter haben.
Alternativ kann man, bei genug Vorwarnzeit, die Seitenplanen auch abmontieren oder reffen um die Angriffsfläche zu verkleinern (kann dann aber das Problem haben, dass das schräge Jurtendach wie ein Flugzeugflügel wirkt.
Im schlimmsten Fall hilft nur kontrolliertes Notabsenken, wenn die Konstruktion das zulässt. Lieber einen nasse dreckige Jurtenkonstruktion neu aufbauen, als nur noch restliche Fetzen zu haben, die nichts mehr taugen.
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Inkompetenz und Quälerei
trotzdem blieb ich dabei
mit dem Gedanken,
dass man das alles mal zurückzahlen oder besser machen kann.
(assel & lio) |
Dieser Beitrag wurde 2 mal editiert, zuletzt von Sven am 21.08.2013 - 14:09.
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Beitrag vom 21.08.2013 - 13:59 |
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es kommt, wie schon geschrieben auf die gegebenheiten....
ich bin hier an der nordsee, mit schnell drehenden winden aufgewachsen und kenne die gegebenheiten.... somit baue ich ganz anders auf, wie zum beispiel gruppen aus dem binnenland....
dreibein aus steckstangen ist verpöhnt und hält auch nur mal für nen nachmittag.. nicht für längere lager. lieber schweres langes standgenholz...
bei größeren konstruktionen werden die seitenstangen auch gerne mal schnell 60x60mm stark und abspannseile werden extra gekauft mit ner bruchlast über einer tonne... so übersteht man auch eine 50m entfernte Hubschrauberlandung.....
Aber sowas bringt die erfahrung mit sich... wenn die zelte unter einer vernünfigen spannung stehen und die abspannknoten gut sind... dann passiert so schnell nichts... die abspannseile mit dem Holz sind dafür auch ungeeignet....
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Der Augenblick ist zeitlos ( Leonardo da Vinci) |
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Beitrag vom 26.08.2013 - 14:27 |
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591 Beiträge
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meine Erfahrung ist, dass die Holzspanner in PP-Flechtschnüren recht gut halten, in den gedrehten allerdings kaum Halt finden...
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Beitrag vom 26.08.2013 - 14:30 |
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