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Slouchhat |
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Das Problem ist, daß man manche Dinge einfach mal im Kontext der Zeit betrachten muß.
Klar, das fällt einem umso schwerer, je weniger man über das Thema weiß.
Nein, ich eröffne hier aber auch keinen separaten Thread, in dem ich seitenlang über Selous doziere und mir dazu dummes Zeug von Leuten anhören muß, die ihr geballtes Wissen nur aus Wikipedia beziehen.
Wer sich wirklich informieren will, sollte Selous Bücher lesen und die beiden wesentlichen Biographien (Millais und Taylor) vergleichen.
Ach ja, können wir dann auch mal wieder zum Thema zurückkehren?
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Beitrag vom 23.07.2008 - 22:38 |
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116 Beiträge
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Ich verfolge diese Diskussion schon seit Beginn und mir fallen jetzt grad ein paar Dinge ein:
Erstens: Wir sind in Deutschland, wo man sich mit einer militärisch anmutenden "Erziehung" von Kindern und Jugendlichen definitiv zurückhalten sollte.
Dazu kommt, dass nicht jeder Pfadfinder einen solchen Ruf haben möchte, nämlich militärisch zu sein.
Zweitens: Pfadfinder, die sich in der deutschen Pfadfindertradition sehen, deswegen zu kritisieren, nur weil man sich selbst in der britischen Tradition sieht...
Sorry, aber wo bleibt da die Brüderlichekeit unter den Pfadfindern?
Drittens: Ob Barrett, Hut, Kopftuch oder sonst irgendwas: Das Pfadfinder- Sein ist eine Lebenseinstellung und keine Äußerlichkeit.
Und jetzt OT: Die "Bündischen" waren im 2. WK auch nicht ohne... Die Medizinhistorikerin Dr. Schleiermacher hat über die Ärzte aus den Reihen der Bündischen (das Medizinstudium war nämlich total "in") und ihre Rolle in der NS Einiges zusammengetragen... Klar, NS- Ärzte gabs aus allen Reihen, aber auch die "Bündischen" waren keine Engel. [Ist nicht böse gemeint, aber ich finde, dass auch das gesagt werden muss.]
GP,
SaSa
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"home is where the heart is" - Donots |
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Beitrag vom 23.07.2008 - 22:38 |
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Slouchhat |
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Pfadfinder sind keine militärische Organisation.
Punkt.
Steht schon in "Scouting for Boys", eindeutig und unzweifelhaft.
Sind wir jetzt wieder an dem Punkt, wo definiert wird, wie der Anstrich sein muß, den sich der deutsche Pfadfinder gibt, um betont zivil zu erscheinen?
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Beitrag vom 23.07.2008 - 22:51 |
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253 Beiträge
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Zitat Original geschrieben von jergen
<polemik>Bundeslied ist dann wohl "Heia Safari" ("Wie oft sind wir geschritten")? </polemik> |
Das Lied wurde von Slouchhats Troup Frederic Selous doch schon dieses Jahr in St. Goar gesungen...
Irgendwie ... passend
Gut Pfad, Thomas
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Braune Flaschen gehören ins Altglas und nicht in die Jugendbewegung! |
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Beitrag vom 24.07.2008 - 00:06 |
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Moderator 743 Beiträge
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Ich seh den Namen Selous Scouts, samt Logo genauso kritisch wie Du sadarji.
Den Scoutismus und auch die koloniale Tradition seh ich als berechtigte und mögliche Wege an.
Aber dann wählt man als Namen F.C.Selous, Frederick Russell Burnham, Mafeking,Ingonyama, Prempeh, Maximilian Bayer, Alexander Lion, Windhoek.... und auch ein anderes Logo!
Über militärische Ausrüstung kann man mit mir auch durchaus reden (Tabu ist ganz klar Flecktarn).
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Beitrag vom 24.07.2008 - 00:56 |
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263 Beiträge
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Zitat Original geschrieben von phips
...Den Scoutismus und auch die koloniale Tradition seh ich als berechtigte und mögliche Wege an.... |
Hallo phips, habe ich Dich da mißverstanden?
Nach den für die Bünde verbindlichen Wertmaßstäben unserer Demokratie ist es sicher nicht berechtigt, in Kindern die Sehnsucht nach Kolonien zu wecken.
Wenn das Thema weiter vertieft werden soll, wäre ein neuer Faden sinnvoll.
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Beitrag vom 24.07.2008 - 01:32 |
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Administrator 4028 Beiträge
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Zitat Original geschrieben von Slouchhat
Das Problem ist, daß man manche Dinge einfach mal im Kontext der Zeit betrachten muß. |
In welchem Kontext muss man Kolonialismus betrachten, die Eroberung, Verdrängung und Vernichtung fremder Völker und Kulturen aufgrund technischer Überlegenheit, damit er nicht grausam und unmenschlich erscheint? Selbst in UK dürfte sich niemand mehr finden, der dieses dunkle Kapitel der Geschichte heute noch glorifizieren oder rechtfertigen würde.
Zitat Original geschrieben von KsarahK
Und jetzt OT: Die "Bündischen" waren im 2. WK auch nicht ohne... Die Medizinhistorikerin Dr. Schleiermacher hat über die Ärzte aus den Reihen der Bündischen (das Medizinstudium war nämlich total "in") und ihre Rolle in der NS Einiges zusammengetragen... Klar, NS- Ärzte gabs aus allen Reihen, aber auch die "Bündischen" waren keine Engel. [Ist nicht böse gemeint, aber ich finde, dass auch das gesagt werden muss.] |
Es gab aus den Reihen der "Bündischen" wie bei den Kirchen, Richtern, Unternehmern, Gewerkschaften und allen Teilen der Gesellschaft Menschen die sich opportunistisch verhielten, sich vereinnahmen ließen, sich angepasst haben oder menschlich versagt haben. Aber Vorbild sind doch heute diejenigen, die standhaft geblieben sind wie die Weisse Rose, der Attentäter Stauffenberg, Niemöller oder Graf von Galen. Kein Krankenhaus würde sich z.B. nach dem KZ-Arzt Mengele benennen oder ein Marketingunternehmen nach dem Propagandaminister Goebbels, obwohl diese auf ihren Gebieten "sehr erfolgreich" waren. Den Unterschied zu diesem Fall müßtest du erkennen.
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Beitrag vom 24.07.2008 - 01:56 |
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253 Beiträge
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Zitat Original geschrieben von phips, Hervorhebungen von Thomas U.
Ich seh den Namen Selous Scouts, samt Logo genauso kritisch wie Du sadarji.
Den Scoutismus und auch die koloniale Tradition seh ich als berechtigte und mögliche Wege an.
Aber dann wählt man als Namen F.C.Selous, .... |
Jetzt muß ich mal für Slouchhat eine Lanze brechen: Seine Gruppe heißt nicht Selous Scouts, von denen er sich wahrscheinlich auch ziemlich stark distanziert, sondern Pfadfindertrupp Frederic Selous!
Bitte an alle: Aufmerksam Lesen und nicht immer die denkbar schlechteste Interpretation wählen!!!
Dann klappts vielleicht auch wieder mit dem einträchtigen Nebeneinander (muß ja schließlich nicht immer Miteinander sein...)!
Gut Pfad, Thomas
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Braune Flaschen gehören ins Altglas und nicht in die Jugendbewegung! |
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Beitrag vom 24.07.2008 - 01:58 |
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Moderator 743 Beiträge
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Lieber Thomas U.,
Trupp Frederick Selous (Selous Scouts) heißt es hier im PT, der auf Wunsch von Slouchhat so getätigt wurde.
So ist das von mir kritisierte zumindest als Beiname in Verwendung.
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Beitrag vom 24.07.2008 - 02:07 |
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253 Beiträge
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ups, Verzeihung phips!
Ich hatte mir gerade über die Signatur von Slouchhat den blog der Gruppe nochmal angeguckt und dort nichts von "selous scouts" gelesen...
Irgendwie hab ich übersehen im Bünde-Verzeichnis nachzuschauen...
Und die unglaubliche Nähe mit dem Seeadler-Abzeichen und dem Gruß der orginalen selous scouts hatte ich durchaus schon bemerkt...
Wie auch immer, mit meiner Bitte habe ich trotzdem nicht unrecht...
Vielleicht denkt Ihr ja mal darüber nach.
Gut Pfad, Thomas
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Braune Flaschen gehören ins Altglas und nicht in die Jugendbewegung! |
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Beitrag vom 24.07.2008 - 02:19 |
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Moderator 743 Beiträge
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Lieber tolu,
rein von Lion oder Baden-Powell gesehen wäre auch die Erzeugung von Sehnsucht nach Kolonien möglich. (Gedankenspiel!)
Rational gesehen muss man natürlich sehen, dass Baden-Powell und Lion zu Beginn des 20.Jahrhunderts gelebt haben. Baden-Powell soll lt.diesem Aufsatz auch Kontakte zur Legion of Frontiersmen unterhalten haben.
Aus der heutigen gesellschaftlichen und politischen Situation muss natürlich klar sein, dass sich diese koloniale Tradition rein kulturell sein muss (ähnlich wie Ritterromantik oder ähnliches). Wichtig wäre natürlich der Respekt für die Naturvölker und die Kultur der anderen wie er bei Baden-Powell und Maximilian Bayer zu finden ist.
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Beitrag vom 24.07.2008 - 02:25 |
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Slouchhat |
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Die Dinge im Kontext der Zeit zu betrachten, heißt schlicht, daß es billig ist, gewappnet mit unseren heutigen Erkenntnissen die Keule der Moral zu schwingen und sich darüber zu empören, wie früher Dinge und Zusammenhänge gesehen worden sind. Daß Imperialismus, Kolonialismus und Apartheid nach heutigen Maßstäben nicht akzeptabel sind, steht dabei außer Frage.
Tja, unsere Gruppe heißt ganz offiziell "Pfadfinder Trupp Frederick Selous". Punkt. Für internationale Kontakte kürze ich das in "Selous Scouts" oder manchmal "Selous Troop" ab. Wer erzählte kürzlich, daß sich die Wandervögel im Ausland gerne als "German Scouts" vorstellen?
Ich find's ja toll, daß ihr euch so viele Gedanken zu unserer Gruppe macht aber so ein bißchen übers Ziel hinausschießen tut ihr dabei schon.
Den Osprey und auch das "pamwe chete" gab es schon weit vor 1973. Glaubt's oder auch nicht.
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Beitrag vom 24.07.2008 - 07:09 |
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pfiffo_2008 |
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[quote]Original geschrieben von sadarji
Sorry Phips, aber hier gehts nicht um harmlose Indianerspiele, sondern es wird deutlich der militärische Aspekt verherrlicht und das ist in meinen Augen absolut inakzeptabel für eine Jugendgruppe.
[quote]Original geschrieben von Slouchhat
also ich sehe das anders. ich sehe hier keine verherrlichung von militarismus. mir scheint, einige interpretieren dies in die selous scouts hinein. da gehe ich mal eben auf die homepage dieser "selous scouts" und finde soldaten. gut ausgebildete soldaten, die ihren job sicher gut gemacht haben und diesem fall, wie sagt man so blöd; für die krone. und war es nicht auch eben dieser junge herr, der die pfadfinder erfand, der erfolgreiche siegeszüge im namen der krone machte. der mit list und strategie seinen feind systematisch besiegte, um nicht vernichten zu sagen?! der hohe auszeichnungen seines landes erhielt und daher später den einzug mit seinem pfadfindertrupp in den buckinghampalast erhielt, wo er seinen ersten gruppenraum hatte.
und es sind es nicht weltweit die pfadfinder (die scoutistischen von mir aus?!), die mit stolz und ehre soldaten werden BESONDERS wenn sie bei den pfadfindern waren?
seid mir nicht böse, auch nicht sadarji, aber ich muss slouchhat ganz recht geben. eure einstellung zu deren namenswahl ist absolut nicht mehr zeitgerecht. wäre die zeit stehen geblieben, so würden in seiner gruppe _vielleicht_ gute, junge und brauchbare soldaten heranwachsen, die für die krone in den krieg ziehen, so wie es "betten paul" und die slous einst taten.....auf deren aktuellen homepage aus dem datierten jahr, kann ich lediglich eine stark scoutistisch und international verwurzelte jugendgruppe erkennen, die ihren job gut macht und sich traut in die öffentlichkeit zu gehen und die herzen der zuschauer zu singen (siehe st.goar).
also weit ab vom thema.....lasst und einen tschai trinken. diese diskussion führt ins nichts...
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Beitrag vom 24.07.2008 - 10:34 |
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91 Beiträge
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Zitat Original geschrieben von pfiffo_2008
..sind es nicht weltweit die pfadfinder (die scoutistischen von mir aus?!), die mit stolz und ehre soldaten werden BESONDERS wenn sie bei den pfadfindern waren?
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Nun, "weltweit" vermag ich nicht zu beurteilen, aber in den 15 Jahren, die ich als aktiver Roverleiter verbracht habe, haben alle meine Rover den Wehrdienst verweigert und Zivildienst geleistet.
Zitat Original geschrieben von pfiffo_2008
also weit ab vom thema.....lasst und einen tschai trinken. diese diskussion führt ins nichts... |
volle Zustimmung
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aber dennoch hat sich Bolle... |
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Beitrag vom 24.07.2008 - 10:41 |
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1003 Beiträge
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Zitat Original geschrieben von Slouchhat
Ach ja, können wir dann auch mal wieder zum Thema zurückkehren? |
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Nun dann läge es doch an dir, die an dich gestellten Fragen - zum Thema - mal zu beantworten. Schließlich lenkst du doch auch ständig vom Thema ab mit nebulösen Antworten, du es sich jedoch nicht lohne hier weiter zu vertiefen...
Der Ball ist bei dir.
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-- Ostwestfalen - wo man mit dem lieben Gott zusammen ein Bier trinken gehn kann. Hier komm'wa wech. --
-- Graue Kluft am Leibe, Zelte so schwarz wie die Nacht, Freundschaft die süchtig macht, Abenteuer so bunt -- |
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Beitrag vom 24.07.2008 - 10:51 |
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