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Hallo,
die Bücherei meines Vaters Georg Wolfbauer ist immer wieder für Überraschungen gut!
Neulich fand ich in einem Buch aus den 20er Jahren zwei Bögen mit Mitgliedsmarken (?) des DPB:
und
wobei der letztere am Kleberücken dauerhaft verklebt ist. Läßt sich natürlich im Wasserbad trennen, aber das will ich momentan nicht.
Im Durchlicht kann man erkennen, dass auch dieses Blatt auf der Klebstoffseite mit demselben Stempel wie das obere Blatt gestempelt ist.
Der "Stempelinhaber" war ein gewisser Lothar Fellner von Feldegg, der zuerst in Graz bei den Pfadfindern als Führer tätig war und in den frühen 30ern in der deutschen Freischar eine Rolle spielte.
Ist das was Seltenes / Besonderes?
Schöne Grüße!
Michael
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Beitrag vom 09.03.2017 - 20:30 |
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Es handelt sich hier um Bögen mit sogenannten "Vignetten" (aktueller Begriff unter Sammlern) oder auch "Briefverschlußmarken". In der ersten Hälfte des letzten Jahrhunderts waren sie häufig zu finden. Sie wurden auch als Werbemarken von verschiedensten Unternehmen und Organisationen verwendet. Sie wurden ab und an zusätzlich zu Briefmarken auf Briefumschläge oder Postkarten geklebt. Teils wurden sie auch als Spendenmarken verkauft.
Im Vergleich zu Briefmarken wurden sie weit weniger gesammelt und waren auch weniger verbreitet. Heute gibt es nur wenig Nachfrage nach solchen Marken, was auch an dem geringen Bekanntheitsgrad liegt.
Die hier gezeigte Marke mit dem Schachbrettsymbol, den drei Buchstaben und der Jahreszahl (Gründungsdatum des DPB) sind nicht häufig anzutreffen.
Die Marke des Pfadfinders "im Rund" stammt, wie die erste Marke auch schon, ebenfalls aus den 20er Jahren und existiert meiner Erfahrung nach in sechs Ausführungen auf jeweils unterschiedlich farbigem Papier. Sie ist etwas häufiger als die obige Marke anzutreffen.
Die rückseitige Stempelung hat keinen (positiven oder negativen) Einfluß auf die Wertigkeit. Sie entspricht einer Art Diebstahlschutz. Hiermit machte der Eigner der Marken, ähnlich wie bei den früheren Firmenlochungen bei Briefmarken, nur deutlich, dass ihm diese gehören. Ein illegales Weiterveräußern von gestohlenen Marken war dadurch fast vollkommen ausgeschlossen.
Einen Wert sehe ich zwischen 2 und 8 Euro je Marke. Aufwendiger gearbeitete, z.B. mehrfarbige, feiner gedruckte, oder auch seltenere Stücke der Pfadfinderbewegung können durchaus höhere Preise erzielen.
Viele Grüße
Bugs
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ich bin immer wieder erstaunt wie wenig tolereant die Menschen sind |
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Beitrag vom 10.03.2017 - 16:04 |
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Hallo bugs,
ganz herzlichen Dank für die ausführliche Antwort!
Würdest du die Verklebung der "runden" lösen? Damit wäre natürlich die Gummierung futsch.
Schöne Grüße!
michael
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Beitrag vom 10.03.2017 - 17:14 |
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Hallo Michael,
ich persönlich würde die Marken über Wasserdampf geben,
oder sich in sehr sauberem Wasser voneinander lösen lassen.
Danach z.B. auf Löschpapier trocknen lassen,
aber nicht auf bedrucktem Zeitungspapier.
Bei vielen Zeitungen ist die Druckerschwärze leicht löslich.
Im Gegensatz zu Briefmarkensammler legen Vignettensammler,
meines Erachtens nach, kaum Wert auf eine Gummierung.
Aber vielleicht meldet sich da noch irgendein Fachmann.
Viele Grüße
"Bugs"
Christian Lohmann
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ich bin immer wieder erstaunt wie wenig tolereant die Menschen sind |
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Beitrag vom 12.03.2017 - 19:13 |
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die Wahrscheinlichkeit, dass beim ablösen, egal ob mit Dampf oder Wasser, die Stempelung der Rückseite mit verloren geht ist recht gross, daher würde ichg das nicht tun.
Die Frage dabei ist auch, willst du die verkaufen oder nicht.
Was ich auf keinen Fall tun würde, ist die Marken auseinanderzutrennen.
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Czuwaj! |
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Beitrag vom 13.03.2017 - 17:05 |
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