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Zitat Original geschrieben von sadarji
Zitat Original geschrieben von George
In der Arbeit mit den Gruppen kommt noch die Pfadfinderische Methode dazu:
- Gesetz und Versprechen (Grundlage der Werteorientierung und des Verhaltenskodexes),
- Prinzip der kleinen Gruppe,
- learning by doing und
- aufeinander aufbauende attraktive Programme.
So bei BiPi an verschiedenen Stellen nachlesbar und auch von WOSM vorgegeben (ob beim WFIS auch, weiss ich nicht). Dies gilt z.B. auch für die DPSG, in der die Pfadfinderische Methode fester Bestandteil der Bundesausbildungsordnung ist. |
Woraus schließt du, dass es bei CPD/DPV/DPB und allen anderen Bünden nicht so ist? |
Ich gehe erst Mal davon aus, dass dies bis zum Nachweis des Gegenteils bei allen Verbänden und Bünden, die sich Pfadfinder nennen, so gehandhabt wird. Deshalb auch mein "z.B."; in verschiedenen Fäden habe ich aber immer wieder die Unterstellung gelesen, dass sich die DPSG von diesen pfadfinderischen Grundprinzipien entfernt hat. Daher war es mir wichtig, explizit darauf hin zu weisen, dass dem nicht so ist.
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Ciao + GP
George
"Verlaßt die Welt ein bischen besser als ihr sie vorgefunden habt." |
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Beitrag vom 02.06.2008 - 17:42 |
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Administrator 4028 Beiträge
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Ein Erklärungsversuch:
Zitat Original geschrieben von George
Der "Flickenteppich" muss ja nicht per se schlecht sein. Ich finde ihn eher eine Folge der deutschen Sonderform: Durch den Einfluss der deutschen Jugendbewegung auch auf die Pfadfinder sehen sich die Pfadfinderverbände und -bünde in Deutschland weniger bis garnicht staatstragend wie in anderen Ländern, beispielsweise des englischen Sprachraumes oder in Thailand oder Indonesien. Daraus folgt, so sehe ich das, automatisch ein deutlich geringerer Hang, sich vereinheitlichen zu lassen. Und das ist auch gut so. |
Der Wandervogel war eine Art Emanzipationsbewegung bürgerlicher Jugend von der Bevormundung durch die Erwachsenenwelt. Die Scoutbewegung in England wurde von Erwachsenen, insbesondere aus dem Militärbereich gegründet, um klassenübergreifend für die Gesellschaft konforme Staatsbürger zu erziehen.
Das waren vom Wesen her zunächst einmal grundverschiedene Ansätze und es ist klar, dass politische Machthaber jeder Coleur und auf der ganzen Welt lieber eine konforme Jugend unterstützen wie eine Protestbewegung, auf die sie keinen Einfluss ausüben können. Was gute Staatsbürger sind bedeutet in einem autoritärem Staat natürlich etwas anderes wie in einer Demokratie, da ist die Scoutbewegung aber bis heute sehr anpassungsfähig und flexibel, siehe Indonesien usw. Dennoch gab es viele Gemeinsamkeiten und schon früh Kontakte, ich glaube sogar, dass die ersten Wandervögel sogar schon vor Alexander Lion mit BiPi in Verbindung getreten sind.
Vielleicht hätte es sogar eine andere Wendung genommen, wenn nicht der erste Weltkrieg dazwischen gekommen wäre und der Pazifist und Idealist John Hargrave nicht entgegen dem Willen von BiPi aus dem britischen Scoutverband ausgeschlossen worden wäre. Das ist aber reine Spekulation. Zumindest hat John Hargrave in Deutschland wie eine Art Katalysator für die Entstehung der Bündischen Jugend gewirkt. Die politischen Ereignisse haben die Kontinuität dieser kurzen Entwicklung in Deutschland früh unterbrochen.
Auf dem Meißnertreffen 1963 haben sich die Bünde jedenfalls ganz klar dafür ausgesprochen, dass unser Bemühen um Selbstverwirklichung nur in einem freien Staat gelingen kann. Was aber nicht bedeutet, dass ein gesundes Misstrauen gegenüber allen Institutionen wie Kirchen, Parteien und insbesondere Einrichtungen der Jugendpflege nicht angebracht ist. Viele Bünde lehnen deshalb auch staatliche Zuschüsse bis heute ab, um nicht in Abhängigkeit zu geraten.
Zitat Original geschrieben von George
Ich gehe erst Mal davon aus, dass dies bis zum Nachweis des Gegenteils bei allen Verbänden und Bünden, die sich Pfadfinder nennen, so gehandhabt wird. Deshalb auch mein "z.B."; in verschiedenen Fäden habe ich aber immer wieder die Unterstellung gelesen, dass sich die DPSG von diesen pfadfinderischen Grundprinzipien entfernt hat. Daher war es mir wichtig, explizit darauf hin zu weisen, dass dem nicht so ist. |
Von mir hast du so etwas sicher nicht gelesen, meine Definition ist sehr einfach und umfasst auch die DPSG und wahrscheinlich sogar BDP.
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Beitrag vom 02.06.2008 - 18:15 |
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Zitat Original geschrieben von sadarji
Von mir hast du so etwas sicher nicht gelesen, meine Definition ist sehr einfach und umfasst auch die DPSG und wahrscheinlich sogar BDP. |
Hätte ich von Dir auch nicht erwartet. Aber leider schreiben hier nicht alle so differenziert.
Ansonsten bestätigt Dein Erklärungsversuch meinen Gedankengang und auch meine Überzeugung, dass der "Flickenteppich" nicht schlimm ist. Ganz im Gegenteil: Die Unterschiedlichkeit (gerne unter einem gemeinsamen Dach) wirkt doch befruchtend, sofern man miteinander im Kontakt ist. Und den Einfluss der deutschen Jugendbewegung in der spezifisch deutschen Variante des Pfadfindertums möchte ich nicht missen. Wenn es ihn nicht gäbe, müsste er erfunden werden. Vor Jahren war ich zu Gast auf einem Lager des Transatlantic Council der BSA: Das wäre nichts für mich.
Vorraussetzung ist natürlich ein respektvolles aufeinander Zugehen. Ich für meinen Teil möchte dies und arbeite auch in meinem Verband daran. Dort wird leider noch zu oft die "anerkannt"-Keule geschwungen. Aber auch da ändert sich langsam etwas: Dass an "Pfingsten in Westernohe", unserem Bundes-Haupt-Event des Jahres, der DPB ein Gaulager in unserem Bundeszentrum abhält, hätte es vor 20 Jahren nicht gegeben.
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Ciao + GP
George
"Verlaßt die Welt ein bischen besser als ihr sie vorgefunden habt." |
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Beitrag vom 02.06.2008 - 21:28 |
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zur Eingangsfrage kann ich nur ein Zitat von Lord Baden Powell nennen:
"Jener ist ein Pfadfinder, welcher pfadfinderisch handelt."-
das entspannt
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Beitrag vom 03.06.2008 - 06:54 |
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Zitat Original geschrieben von unicorn
zur Eingangsfrage kann ich nur ein Zitat von Lord Baden Powell nennen:
"Jener ist ein Pfadfinder, welcher pfadfinderisch handelt."-
das entspannt |
Und was heißt pfadfinderisch handeln?
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Beitrag vom 03.06.2008 - 13:14 |
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Halte Dich an die Gesetze und das Pfadfinder-Versprechen...!
... wobei, das Letztere impliziert das erste ja schon!
Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert, zuletzt von foeti am 03.06.2008 - 20:03.
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Beitrag vom 03.06.2008 - 20:02 |
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Zitat Original geschrieben von unicorn
zur Eingangsfrage kann ich nur ein Zitat von Lord Baden Powell nennen:
"Jener ist ein Pfadfinder, welcher pfadfinderisch handelt."-
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womit wir ein allgemeines Problem von Systemanalysen streifen. 1934 stand die britische Geographiegesellschaft vor einem ähnlichen Problem und löste es so. “geography is what geographers do”
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www.alt-rover.de
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Beitrag vom 03.06.2008 - 21:04 |
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die diskusion ist doch vollkommen überflüssig, für jeden ist die pfadfinderei eben etwas anderes je nachdem wo er her kommt und was ihn persönlich berührt, das ist als würdet ihr über eure lieblingsfarbe streiten.
es ging doch um unsere definition von pfadfindern nicht um die definition.
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Beitrag vom 04.06.2008 - 17:20 |
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Fröschel |
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Zitat Original geschrieben von tinuviel
es ging doch um unsere definition von pfadfindern nicht um die definition. |
Nu komm, reg dich mal wieder ab, setz dich hin, nimm dir'n Keks
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Beitrag vom 04.06.2008 - 17:22 |
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Zitat Original geschrieben von tinuviel
die diskusion ist doch vollkommen überflüssig, für jeden ist die pfadfinderei eben etwas anderes (...) |
Ja, und deshlab ist diese Diskussion interessant. Denn man könnte mit unter andere Mehthoden/Sichtweisen für sich oder seine Gruppe finden und eventuell seine eigene Arbeit überdenken. Daher finde ich den Austausch schon berechtigt und gut.
Gruß Muckel
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Gut Pfad!
Muckel
Mehr über mich könnt Ihr in meinem Blog erfahren:
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Beitrag vom 04.06.2008 - 17:46 |
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austausch gerne aber eben keine diskusion...
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Beitrag vom 06.06.2008 - 13:21 |
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Huhu,
ich sehe Pfadfinder in gewisser Weise als ein "Hobby" an.
Natürlich ist da mehr, aber ich hab das Ganze als ein Hobby angefangen und sehr lange so aufgefasst.
Dadurch,dass ich aber mit der Zeit dazulernte, und Verantwortung übernehmen musste /durfte, bzw. mit Verantwortung umzugehen lernte, ist aus dem Hobby ein lebensprägendes Element geworden.
Auch wenn man nicht bis zum 30. Lebensjahr Mitglied in einem Stamm oder so ist, hat man dennoch viele Werte mitgenommen.Die gelernten Lieder bleiben einem im Kopf, man hält oft Kontakt zu seiner Generation aus seinem Stamm und hier und da nimmt man dann doch nochmal an einem Lager teil, bzw. gibt seine Erfahrungen dort weiter.
Ich sehe dort den Prozess des Geben und Nehmen´s!
Als Grüppling nimmt man und als "Alter Sack" gibt man der nächsten Generation.
Durch die vielen entstandenen Freundschaften bauen sich auch "Connection" auf, sodass man oft jemanden kennt, der bei diesem oder jenem "geben" kann.
Hinzu kommt für mich noch die Naturverbundenheit, welche in gewisser Weise ebenfalls auf "geben und nehmen" basiert.
Man nimmt für Feuerholz - tote - Elemente der Natur und gibt ihr mit Verantwortungsbewusstsein die Möglichkeit, müllarm befahren zu werden. (okay der Vergleich hakt ein Wenig, aber ich denke ihr wisst wie ich es meine^^)
Ebenso spielen für mich die (bzw. einige) Pfadfindergesetze eine elementare Rolle in der "Erziehung" der Pfadfinder.
Bei dem Stichwort "Erziehung" sehe ich auch eine wichtige Funktion der Pfadfinderei in der (deutschen) Gesellschaft, da wir - in meinen Augen - durchaus etwas "Besonderes"* sind und auf sozialer Ebene sympathische Maßstäbe haben.
Gruß und gut Pfad
Schmerle
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*(damit will ich NICHT sagen, dass wir was "besseres" sind, lediglich auffällig anders.
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Welch´Geschöpf ist doch der Mensch,
Ihm ist nichts gut und schlecht von selbst,
er muss es sich so denken,
Und niemals scheint mir,
ist gefährlicher des Menschen ganze Art,
Als wenn er ohne jeden noch so kleinen Zweifel wähnt, er habe Recht.
Der Stamm: www.stammwelfen.de
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Beitrag vom 06.06.2008 - 14:26 |
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was prägte eure Bild eines Pfadfinders |
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Ich finde es ganz interessant, welche Definitionen es hier so alles gibt. Jetzt würde mich noch interessieren worauf ihr eure Definition eines Pfadfinders stützt?
Da ich mit 10 Jahren bei den Pfadfindern angefangen habe, wurde mein erstes Bidl von Pfadfindern von meinem Stamm und den damaligen Leitern geprägt. Natürlich dachte ich zuerst, alle Pfadfinder machen es so wie wir. Mittlerweile habe ich ich zum einen andere Pfadfinder auf internationalen Lagern getroffen und mit andere DPSG Leiter während meiner Woodbadge Ausbildung diskutiert. Auch fand ich es sehr interressant mal "Scouting for boys" u.s.w. zu lesen um eine Ahnung davon zu bekommen, was den eigentlich die Ursprungsidee von Pfadfindern/Boyscouts war. Auch dieses Forum hat eine Menge dazu beigetragen, dass ich wieder einiges mehr über Pfadfinder gelernt habe (Ich gebe zu, vorher hatte ich noch nie was von bündischen Pfadfindern gehört).
Abschließend muss ich sagen, dass ich es recht wichtig finde (zumindest wenn man schon länger bei den Pfadis ist) sich durch unterschiedlichste Quellen ein Bild von Pfadfinderei zumachen. So kann man besser entscheiden, was für einen selber wichtige ist.
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Beitrag vom 06.06.2008 - 14:56 |
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27 Beiträge
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...das "Entdecken" finde ich noch als wichtiges Kriterium. Vor allem das Entdecken der eigenen Fähigkeiten und Grenzen, und das Wachsen im Tun...
das "Hinhören" auf die Umgebung, das Leben, und das richtige darauf Antworten (Reagieren).
Weiters das "Vorausschauen" und dementsprechende jetzt Handeln...
somit habe ich für mich Entdecken, Hinhören und vorausschauend Handeln als meine drei Säulen gewählt
Dieser Beitrag wurde 2 mal editiert, zuletzt von unicorn am 07.06.2008 - 09:16.
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Beitrag vom 07.06.2008 - 09:08 |
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